Leichter und freier werden

12. April 2020

Der Estragon regt die Nieren an

Allen wünsche ich ein frohes und lichtreiches Osterfest! Christus ist erstanden! Halleluja! In einer Zeit, die viele Einschränkungen mit sich bringt, ist es umso wichtiger, sich von innen heraus zu stärken und sich vor allem von niemandem die Freude nehmen zu lassen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Aber liegen nicht Tage und Wochen hinter uns, in denen sich nicht wenige freiwillig im Konsum verschiedenster Genüsse und Vorzüge zurückgehalten haben, um zumindest körperlich abzuspecken? Ein Kraut, das wir mit durchaus kulinarischen Wonnen in Verbindung bringen, möge heute den Ostersonntag gleichsam einläuten. Sein Name ist Estragon (Artemisia dracunculus). Die wissenschaftliche Bezeichnung des Gewächses verrät bereits den Kundigen, dass es sich hierbei um eine verwandte Pflanze des Wermuts und des Beifußes, der auch Wilder Wermut genannt wird, handelt. Alle drei sind Mitglieder der botanischen Familie der Korbblütler. Der Estragon kommt an manchen Orten Südeuropas heutzutage als verwilderter Neophyt vor. Dennoch dürfte seine ursprüngliche Heimat in Asien gewesen sein. Über Handelswege und dem damit verbundenen Austausch verschiedenster Waren gelangte er auch in den europäischen Bereich. Als Heilpflanze dürfen wir ihn ihm die Inhalte wie ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe sowie Flavonoide schätzen. Am ehesten verbinden wir mit dem Gewürzkraut seinen typischen Geschmack, der vor allem in Kräuteressig oder eingelegtem Gemüse zum Tragen kommt. Vergessen wir aber nicht die harntreibende Wirkung, die mit diesem Gewächs einhergeht. In unserem Leib staut sich oft so manches an, vor allem Flüssigkeiten, die in weiterer Folge zu Anschwellungen führen können. Je weiter das Lebensalter voranschreitet, desto mehr sind derlei Belastungen zu verzeichnen. Gewiss sollte man diese Veränderungen unbedingt durch eine ärztliche Untersuchung abklären lassen. In Absprache mit den Medizinern ist es zusätzlich möglich, sich mit dem Estragon eine pflanzliche Unterstützung an die Seite zu holen. Danken wir dem Schöpfer an diesem hohen Fest besonders für seine vielen Geschenke in der pflanzlichen Natur!

Tee aus Gewürzkraut

Von getrocknetem und zerkleinertem Kraut des Estragons nimmt man in diesem Falle bloß 1 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und dann 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Um Wasseransammlungen im Körper besser abführen und die Nierentätigkeit anregen zu können, trinkt man pro Tag 2 Tassen davon. Zuvor sollte man aber darauf achten, ob die Verfasstheit des Herz- und Kreislaufsystems das auch zulässt. Am besten mit dem Arzt Rücksprache halten. www.kraeuterpfarrer.at Estragon (Artemisia dracunculus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya