Bei Grippe und flauem Magen

11. Januar 2020

Die Eschenrinde aufgießen

Viel war in den vergangenen Wochen die Rede davon, wie jemand das neue Jahr beginnt, welche Vorsätze gefasst wurden und was man sich von der kommenden Zeit erwartet. Darauf gibt es viele Antworten mit den dementsprechenden Vorschlägen, das Leben bewusster in die Hand zu nehmen. Und doch darf man sich auch bescheiden geben und fragen, wie denn der einzelne Tag gestaltet werden kann. Denn vom ihm hängt es unter anderem auch ab, wie wir konkret etwas für die Gesunderhaltung unseres Organismus tun. Um mich nicht in Allgemeinheiten zu verlieren, möchte ich ein einzelnes Kraut namens Esche (Fraxinus excelsior) herausgreifen. Ja, ich weiß schon, dass ich hiermit einen Baum anspreche. Dieser zählt jedoch genauso zu den stärkenden und nutzbringenden Gewächsen, auch wenn er ein bisschen groß geraten ist. Es ist die Rinde, die man von der Esche nutzen kann. Sie enthält Gerbstoffe und Flavonoide, die sich auf verschiedene Weise zum Wohle des Körpers auswirken können. Sie fördern den Stoffwechsel und helfen dem Magen bei seiner Verdauungstätigkeit. In den Medien ist zudem von einer anrollenden Grippewelle die Rede, die hoffentlich nicht zu stark ausfällt. Aber dann sind Fieber und Gelenksschmerzen sicher die Begleitumstände, mit denen man rechnen muss. Alles in allem sagt einem die Vernunft, sich rechtzeitig dafür zu rüsten und schon im Vorhinein abzuchecken, was man zur Begleitung einer derartigen Krankheit tun kann. Die Eschenrinde ist nun nicht eine Droge, die man an allen Ecken und Enden vorfindet. Jedoch zählt sie zu den Möglichkeiten, die sich seitens der Natur abrufen lassen, um Linderung zu erlangen. Die Ware wird übrigens vom Herbst bis zum Frühjahr von fingerdicken Zweigen geschält und dann sorgsam und gründlich getrocknet.

Rindentee bei Fieber

Von der getrockneten und zerkleinerten Rinde der Esche nimmt man 2 Teelöffel voll. In 1/4 Liter kaltem Wasser auf den Herd stellen und kurz aufkochen. Wegstellen und noch 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, danach abseihen. Jeweils in der Früh und am Abend 1 Tasse davon schluckweise trinken. Das trägt dazu bei, um hohes Fieber zu begleiten und zu senken. Stärkt auch den Magen, der bei Grippe meist ebenfalls ein Leidtragender ist. www.kraeuterpfarrer.at Eschenzweig mit Blüten und Früchten (Fraxinus excelsior) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya