Gesunde Würze

27. November 2019

Brennnesseln sind dafür geeignet

Wer sich zu einem Einkauf aufmacht und in den Supermärkten mit seinen Blicken die einzelnen Regale abgeht, wird gleich merken, welche Überfülle an Angeboten es gibt. Da ist es nicht so leicht, sich für ein bestimmtes Produkt zu entscheiden. Immerhin bedarf es noch der Kontrolle von Herkunft, Qualität und Preis. Manchmal sticht einem dabei etwas ins Auge, was man womöglich schon längere Zeit übersehen hat. So darf ich heute einladen, im reichen Schatz der heimischen Kräuter bei etwas ganz Biederem und dennoch äußerst Wertvollem stehen zu bleiben. Es ist die Brennnessel (Urtica dioica), die durchaus unsere Beachtung verdient. Denn sie wurde sehr lange als so genanntes Unkraut bezeichnet, was überhaupt nicht ihrem eigentlichen Wert entspricht. Sie hat im Gegenteil sehr vieles zu bieten. Gewiss ist das Betasten der Unterseite ihrer Blätter aufgrund der schmerzverursachenden Nesselhaare äußerst unangenehm. Das wird jedoch durch die Tatsache aufgewogen, dass sich in den Blättern der Brennnessel viele wichtige Mineralstoffe und sogar Vitamine als Inhaltsstoffe finden lassen. Und daher ist es vor allem im Frühjahr und Sommer möglich, die frisch geerntete Ware für Suppen, Spinate und Tees zu verwenden, um so die Gesundheit des Körpers zu unterstützen. Die Brennnessel gilt vor allem als blutreinigend, harntreibend und als hilfreich für Haut und Haar. So ist es nur folgerichtig, dieses Heilkraut vom zeitigen Frühjahr an bis in den späten Sommer hinein immer wieder zu verarbeiten und zu nutzen. Das bedeutet aber nicht, dass diesem Gewächs gegenwärtig eine geringere Bedeutung zukäme. Vergessen wir nämlich nicht die Möglichkeit, gehaltvolle Pflanzen als Würze zum Einsatz zu bringen. Auch hiervon profitiert der gesamte Organismus.

Getrocknete Blätter zerreiben

Nimmt man getrocknete Blätter der Brennnessel, so lassen sie sich ganz einfach in einem Mörser oder auf einem Brett zu einem Pulver zerreiben. Dieses eignet sich während des ganzen Winters als wertvolles Gewürz. Vor allem kommen dafür Suppen, Eintöpfe, Soßen, Salate, Sauer- und Buttermilch infrage. Man kann aber auch andere Gerichte und Speisen je nach dem eigenen Geschmack mit der gesundheitsfördernden Beigabe ergänzen. Große Brennnessel (Urtica dioica) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya