Für Lunge und Darm

4. Mai 2019

Die Anisfrüchte nutzen

Vor Kurzem hat mir ein Mitbruder im Kloster noch gesagt: „Ich hab den Eindruck, dass das Jahr 2019 erst begonnen hat. Dabei ist schon wieder fast die Hälfte der Zeit verstrichen und ich weiß nicht, wo die Zeit geblieben ist.“ Als ich das hörte, bemerkte ich, dass es mir genauso geht. Schneller, als wir denken, wird es auf Weihnachten zugehen. Und damit werden wir vielleicht an das Backwerk erinnert, das uns in der heiligen Zeit rund um den Jahreswechsel Freude bereitet. Der Anis (Pimpinella anisum) muss aber erst als Pflanze gedeihen und heranwachsen. Dazu bedarf es auf jeden Fall des Frühlings und des Sommers, die wir selbst beileibe nicht überspringen wollen. Die Familie der Doldenblütler ist es, der die Anispflanze – wie auch ihre Verwandten Kümmel und Fenchel – etwa angehört. Als Ziel der Kultivierung dieses Gewächses gilt uns, die Samenkörner zu ernten und in weiterer Folge vor allem als Gewürz zu nutzen. Der charakteristische Geschmack, der beim Zerstoßen und Zerkauen der Körner massiv zutage tritt, ist wohl allen in der Nase bzw. auf dem Gaumen bekannt. Vom Brotbacken angefangen bis hin zur Herstellung des griechischen Nationalgetränkes Ouzo kann Vielfältiges mit dem Anis unternommen werden. Die Früchte dieses Krautes enthalten sehr viel an ätherischen Ölen. Das führt uns auf eine Spur, die uns aufzeigt, wie wir den Anis für unsere Gesundheit gewinnbringend einsetzen können. Nicht wenige leiden aus verschiedensten Gründen unter einem vermehrten Windabgang. Blähungen können ein Symptom dafür sein, dass entweder der Darm nicht voll arbeitet oder ein anderes Verdauungsorgan wie z. B. die Leber beeinträchtigt ist. Da kann der Anis mithelfen, die Flatulenz zu mindern. Die Lunge wiederum profitiert auch vom Gebrauch des Anises.

Anistee zubereiten

Bevor man Anisfrüchte für eine Teezubereitung verwendet, sollten sie in einem Mörser angestoßen werden. 1 Teelöffel davon reicht, um diese Menge mit 1/4 Liter kochendem Wasser zu übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Bei Husten trinkt man 2 bis 3 Tassen davon. Den Tee kann man in diesem Fall vorher noch mit etwas Honig süßen. Um den Magen zu stärken und Blähungen zu reduzieren, nimmt man den Aufguss aber pur und ungesüßt zu sich. Anis (Pimpinella anisum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya