Gut für Knochen und Nerven

29. August 2018

Dem Johanniskraut trauen

Der Erntedank für die heimischen Heilkräuter liegt schon hinter uns. Seit dem Festtag Mariä Himmelfahrt sind die duftenden Sträußchen aus getrockneten Pflanzen ein Erweis der Wertschätzung all dessen, was der Herrgott uns direkt am Wegrand heranwachsen lässt, um unser Leben in Freud und Leid besser begleiten zu können. Wenn ich nun so ein liebevolles Gebinde, das in großer Zahl in meiner Pfarre Harth bei Geras hergestellt, gesegnet und verteilt wurde, hernehme und mir die Details näher anschaue, dann fällt mir darin das Johanniskraut (Hypericum perforatum) auf. Ich meine, dass dieses Gewächs es alljährlich schafft, sich gerade auf trockenen Standorten wie Böschungen und Raine prächtig zu entfalten und mit seinen schönen gelben Blüten gleichsam so etwas wie ein Vergolden der kargen Areale zu bewirken. Und das lässt mich dann ein wenig aufatmen angesichts manch extremer klimatischer Herausforderungen, denen sich leider auch unsere Vegetation stellen muss. Die Wirkstoffe des Johanniskrautes sind seit alters her als beruhigend, ausgleichend und schmerzstillend bekannt. Dieser Einsicht bedienen sich ja ohnehin die Hersteller vieler wertvoller pflanzlicher Pharmaka, die in den Apotheken erhältlich sind. Für den Hausgebrauch kann man aber ebenso selbst für äußerliche Anwendungen darangehen, das Johanniskraut sinn- und verantwortungsvoll aufzubereiten. Nicht wenige kennen daher das Öl, das mithilfe der Blüten des Heilkrautes angesetzt wird. Dieses Hausmittel gibt es übrigens auch fertig im Kräuterpfarrer-Zentrum zu erwerben. Zur Unterstützung der Nerven darf man zusätzlich die Badewanne heranziehen, um dort die guten Effekte des Johanniskrautes zum Tragen zu bringen.

Wohltuendes Bad

Hat man getrocknetes blühendes Johanniskraut zur Hand, zerkleinert man es, nimmt davon 2 Hände voll und übergießt dies mit 2 l kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen und den Tee in das vorbereitete Badewasser gießen. 15 bis 20 Minuten darin baden. Bei Knochenschwäche und bei Nervenleiden kann sich diese häusliche Anwendung als lindernd, kräftigend und beruhigend herausstellen. Zu beachten ist, dass dadurch die Haut sonnenempfindlicher wird! Johanniskraut mit Wurzel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya