Das Gänseblümchen wirkt befreiend
Das Gedächtnis ist Goldes wert! All jene empfangen meine Bewunderung, die z. B. das Kopfrechnen noch klaglos beherrschen und beim Zusammenrechnen x-beliebiger Zahlen ganz ohne digitale Hilfsmittel auskommen. Dennoch bedarf es auch der Erinnerung, um bei vielen Terminen im Kalender nichts zu übersehen. Das Gänseblümchen (Bellis perennis) ist so etwas wie ein Post-it in der Wiese, um auf den Wert nicht zu vergessen, der in diesen unscheinbaren Korbblütlern drinnen steckt. Und dennoch ist es einfach nur gut, dass es blüht und präsent ist. Ein Heilkraut soll man nie nur auf seinen Nutzen reduzieren. Damit wird man ihm einfach nicht gerecht. Auch das kann man sich nicht oft genug ins Gedächtnis rufen. Es gibt so viele Blumen, die den lebenserhaltenden Himmelskörper der Sonne widerspiegeln. Das ganze Jahr über kann man bei dementsprechender Aufmerksamkeit dieses schöne florale Geschenk für Herz und Leib entdecken. Viele Zeitgenossen leiden unter Kopfschmerzen und sind ratlos darüber, wo im Organismus die Ursache für dieses Unwohlsein zu finden ist. Manchmal liegt der Grund hierfür in einer geschwächten Funktion der Verdauungs- und Reinigungsorgane, im speziellen der Leber. Das Gänseblümchen wandelt jeden Tag für uns die Kräfte der Sonne so um, dass der menschliche Leib davon profitieren kann. Aber es ist eben beides wichtig, um die Hilfen, die in der Natur stecken, ausschöpfen zu können: sich das Lächeln des Schöpfers schenken zu lassen und den Inhalt der bescheidenen Blume für den Körper aufzubereiten.
Kopfschmerzen reduzieren
Wer häufig und leicht zu Kopfschmerzen neigt, dem kann womöglich dieser Rat Erleichterung verschaffen: Einmal im Monat sollte man im besagten Falle auf die Gänseblümchen zurückgreifen. Dazu nimmt man einen Esslöffel voll zerkleinertes Blüten- und Blättergemisch und übergießt es mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen und dann früh und abends schluckweise trinken. Am besten eine Woche lang durchführen.
Gänseblümchen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Den Mittel- und Nordeuropäern wirft man häufig vor, der Welt zu sehr mit der Ratio zu begegnen. Und so bezeichnet man die dort Geborenen gerne mit dem Attribut verkopft. Nun, es mag schon etwas Wahres dran liegen, denn spätestens dann, wenn Mentalitäten in Partnerschaften oder Arbeitsgemeinschaften aufeinanderstoßen, merkt man den Unterschied der geburtlichen Herkunft. Aber bleiben wir ruhig beim obersten Stockwerk des Körpers. Und ziehen wir die Pfefferminze (Mentha piperita) als Partnerin des Menschen hinzu, da es durchaus vorkommt, dass dieser wichtige Teil des Leibes in Schwierigkeiten gerät, was sich unweigerlich auf den Rest der Physis auswirkt. Die Beschwerden, die einen ganzen Tag zunichte machen können, dürfen wir unter dem Stichwort Migräne zusammenfassen. Und hierbei gibt es mehr Symptomvarianten und Verläufe, als es vor allem den direkt damit Konfrontierten recht ist. Wenn wir die Pfefferminze auf ihre Wirkkraft hin unter die Lupe nehmen, dann wissen wir, dass sie positive Auswirkungen auf den Kreislauf, den Blutdruck (senkend) und die Verdauung zeitigen kann. Und genau diese Bereiche sind meist auch von der so genannten Migräne betroffen. Gewiss können ebenso andere Kräuter und Gewürze mithelfen, um den Geplagten eine Linderung im Falle des plötzlichen Auftretens von Kopfweh und anderen üblen Befindlichkeiten zu verschaffen. In diesem Zusammenhang möchte ich z. B. auf den Kardamom verweisen. Das ätherische Öl der Pfefferminze ist im Fall von Migräne äußerlich verwendbar. Im Kräuterpfarrer-Zentrum wurde einst für dieses Leiden ein eigener Schläfenbalsam entwickelt, der diese Substanz enthält und der bis heute gute Dienste erweist und den man dort auch samt Beratung beziehen kann. Der Schlaf ist eine weitere Möglichkeit, etwas von der Pfefferminze und anderen Kräutern mitzubekommen. Die Pfefferminze ist mit von der Partie. Doch auch andere getrocknete Heilgewächse können in Kombination mithelfen, Migränebeschwerden abzufangen. Das sind Lavendel, Schwarze Johannisbeer-Blätter, Majoran, Melisse, Rosmarin, Schafgarbe, Steinklee und Gelbes Labkraut. Durch die Körperwärme lösen sich aus dem Kissen mit dieser Zusammenstellung die ätherischen Öle, die man dann einatmet und so dem Körper zuführt. Das Kissen kann man ebenfalls aus Karlstein beziehen – Tel. 02844/7070 DW 11 od. 31, per E-Mail: bestellung@kraeuterpfarrer.at oder im Webshop www.kraeuterpfarrer.at Feste stehen in den Sommermonaten an der Tagesordnung. Vereine und Ortschaften nutzen den Umstand des warmen Wetters gerne, um im Freien ihre Events zu gestalten. Der Vorteil von all dem besteht vor allem im größeren Platzvolumen, in dem sich das Publikum bewegen kann. Und die Speisen sind ja auch nicht zu verachten, die als Braten oder frisch vom Grill weg dort feilgeboten werden. Doch gilt es ebenso gerade im Sommer dem Leib auch leichtere Kost zuzuführen und speziell aufs Trinken nicht zu vergessen. Ein Gewürz, das unsere Ahnen bei deftiger Fleischkost verwendeten, ist die Eberraute (Artemisia abrotanum). Sie wurde gerne dem Kraut hinzugegeben, das als Zuspeise fungierte. Heute kommt dieses Beifußkraut wieder mehr zum Einsatz. Die ursprüngliche Heimat des zur Familie der Korbblütler zählenden Gewächses liegt in Zentralasien. Bei uns wird es gerne in den Gärten gepflanzt, wobei es kaum Samen ausbildet, sondern durch Wurzelstockteilung vermehrt werden kann. Für das Auge ist es jeweils eine Freude, auf die feinfiedrigen und grazil ausgebildeten Blätter und Triebe zu blicken. So kann man die Eberraute natürlich auch zur Zierde in ein Beet setzen. Übrigens: ab und zu ein Blatt abgezupft, zerrieben und daran gerochen, erfreut obendrein den Geruchssinn bei gelegentlichen Aufenthalten im Garten. Machen wir zum Abschluss noch einen Schwenk auf die Flüssigkeitsversorgung unserer Physis, die im Sommer ein stetes Thema bleibt. Über das Trinken kann man dem Körper so manch gute Substanz zuführen. Der Phantasie sollten hier keine Grenzen gesetzt werden. Mein konkreter Vorschlag für heute ist es, in dieser Beziehung einmal mit der Eberraute aus dem eigenen Garten „zusammenzuarbeiten“. In 1 Liter Wasser bei Zimmertemperatur wird am Abend 1 Esslöffel voll zerkleinertes frisches Eberrauten-Kraut angesetzt. Ab dem nächsten Morgen kann man den fertigen Trunk tagsüber verteilt zu sich nehmen. Das stärkt die körpereignen Abwehrkräfte und lindert Verdauungsbeschwerden. Dieses Getränk leistet außerdem bei übermäßigen Blähungen und Durchfall gute Dienste. Zusätzlich wird bei dessen Konsum der Leib gereinigt, da es eine schweiß- und harntreibende Wirkung mit sich bringt. Sollte die Ferienzeit eine Möglichkeit bedeuten, für eine kurze Dauer dem Faulenzen zu frönen, so ist dagegen sicher nichts einzuwenden. Denn ab und zu tut es einfach gut, wenig bis nichts zu tun, um sich dabei gleichzeitig zu regenerieren und neue Kraft zu tanken. Das mag aber nicht bedeuten, eine Kultur der Bequemlichkeit daraus erwachsen zu lassen. Vielmehr kann damit eine neue Kreativität einhergehen, die für einen selbst und für die anderen zum Gewinn wird. Schauen wir heute auf ein Kraut, das bei vielen in unmittelbarer Nähe steht. Ich meine das wohlbekannte Basilikum (Ocimum basilicum). Im Zuge archäologischer Forschungen hat man entdeckt, dass sich dieses Gewürzkraut schon im Altertum hoher Beliebtheit erfreute. So fand man z. B. in den Pyramiden des Alten Ägypten Hinweise, dass es bereits üblich war, das Basilikum anzubauen und es als hochwertige Pflanze auch den Verstorbenen auf die Reise jenseits des Lebens mitzugeben. Zu diesem Zweck hat man natürlich nur hochwertige Produkte verwendet. Ich weiß jetzt leider nicht, wie die gefundenen Überbleibsel des Basilienkrautes nach hunderten von Jahren beschaffen waren. Das tut letztendlich nichts zur Sache. Da wir trotz steigender Lebenserwartung nicht annähernd das Alter der Pyramiden erreichen werden, genügt es, für die Zeit der Vegetationsruhe die gesammelten Kräuter des gegenwärtigen Sommers zur Verfügung zu haben. Gewiss ist es sinnvoll und zielführend, das Basilikum gleich frisch vom Blumentopf auf der Fensterbank oder vom Beet im Garten zu verwenden. Das bedeutet nicht viel Aufwand und kommt der sommerlichen Bequemlichkeit, die ich eingangs ansprach, durchaus entgegen. Aber die getrocknete Ware ist ebenfalls nicht zu verachten. Das Basilienkraut ist im getrockneten Zustand durchaus ein ganzes Jahr über verwendbar. Gut ausgebildete Blätter desselben werden daher nach dem Abpflücken sorgsam und gründlich getrocknet. Man achte jedoch darauf, dass die Gewürzdroge in einem gut verschlossenen Gefäß aufbewahrt wird. In seiner Wirkung hat das Basilikum verdauungsfördernde, hustenstillende, blähungswidrige und nervenberuhigende Eigenschaften. Es ist überdies einem guten Schlaf zuträglich. U. a. kann man es auch einem Kräutersalz beifügen, nachdem es zerkleinert wurde. Veränderungen machen das Leben spannend und interessant. Ein Tapetenwechsel hat noch niemandem geschadet, egal, ob dies mittels einer Reise oder durch das Kennlernen neuer Personen geschieht. Doch manchmal hat diese Medaille auch eine andere Seite, vor allem dann, wenn sich im Handumdrehen ein Umstand ergibt, der nicht nur Sorgen sondern auch Schmerzen bereitet. In diesem Zusammenhang fällt mir der so genannte Hexenschuss ein, der seitens der Ärzteschaft als Lumbago bezeichnet wird. Dazu darf man wissen, dass das lateinische Wort lumbus im Deutschen Lende bedeutet. Durch eine ungeschickte Bewegung, durch einen Aufenthalt in Zugluft oder anlässlich einer Durchnässung kann sich ein schmerzender Spannungszustand der Muskulatur in der Lendengegend einstellen, mit dem man dann wohl oder übel zurechtkommen muss. Und die Plötzlichkeit des Auftretens desselben erinnert an einen Pfeil, der jählings ins Fleisch eindringt. Das erklärt auch die volkstümliche Bezeichnung des beschriebenen Phänomens. So schnell der Schmerz beim Hexenschuss auftritt, so rasch möchte man ebenso eine Hilfe. Dies kann mit Apfelessig auf eine ganz einfache Weise passieren. Als eine Anwendung von längerer Dauer kann es von Nutzen sein, wenn man in einem Glas mit kaltem Trinkwasser je 1 Esslöffel Apfelessig und zusätzlich 1 Esslöffel voll Honig verrührt und am besten täglich sofort morgens in der Früh trinkt. Doch am liebsten wird es einem sein, gleich von außen an die Problemzone heranzugehen. Und hier kann ebenso der Apfelessig sehr zielführend eingesetzt werden. Zu gleichen Teilen mischt man 1/8 Liter Apfelessig mit 1/8 Liter kaltem Wasser und erwärmt diese Flüssigkeit. Die Stelle des Hexenschusses mit dem Essigwasser gründlich abwaschen und die aufgebrachte Feuchtigkeit von selbst eine Zeitlang in die Haut einziehen lassen. Sich danach in Bauchlage begeben, eine Wärmeflasche auf den Rücken legen und mit einem Wolltuch bedecken. Nach spätestens 1 Stunde wieder entfernen und die Stelle mit Arnikatinktur und abschließend mit Johanniskrautöl einreiben. Das kann man 2-mal am Tag durchführen. Der Sommer verwandelt alljährlich unsere Gärten in kleine Paradiese. Die grünen Oasen rund ums Haus sind ja doch die Orte, an denen am besten der Ausgleich zu dem oft hektischen Bewältigen des Alltags geschaffen werden kann. All jene dürfen sich glücklich schätzen, denen es gelingt, nach getaner Arbeit abzuschalten und die Seele gleichermaßen in der Kulisse der Natur baumeln zu lassen. Dieser Genuss kann noch gesteigert werden, wenn die mühevolle Arbeit der Gartenpflege dadurch belohnt wird, dass Bäume und Sträucher zur rechten Zeit ihre Früchte feilbieten. Die Schwarzen Johannisbeeren (Ribes nigrum) zum Beispiel, die in vielen Gebieten Österreichs besser unter dem Namen Schwarze Ribisel bekannt sind, vereinen in ihren Beeren einen guten Geschmack und ein reiches Angebot an Vitaminen und Mineralstoffen. Sobald die Ribisel also von der Sonne zur vollen Reife geführt wurden, kann man diese köstliche Wohltat direkt vom Strauch zum Gaumen führen. Hat man genug Johannisbeeren im eigenen Garten, sollte man den Aufwand nicht scheuen, diese auch zu entsaften und auf jene Weise haltbar zu machen. In der Naturheilkunde bedient man sich überdies seit Generationen der grünen Blätter der Beerensträucher, um sie durch Trocknen zu einer Droge aufzubereiten, die zum Aufgießen eines heilsamen Tees zur Verfügung steht. Im Falle von Keuchhustenanfällen kann man Kindern sowohl den Johannisbeer-Saft zu trinken geben als auch den Tee, der aus den Blättern der Schwarzen Johannisbeere gekocht wurde, bei nächtlichen Anfällen löffelweise reichen. Aber auch sonst sind diese Gewächsteile von großem Nutzen. Die in der Vegetationsperiode geernteten und getrockneten Blätter der Schwarzen Ribisel können vor allem in den Wintermonaten hilfreich sein. Frauen mit schwachem Blasenschließmuskel sollten dann 6 Wochen lang Schwarzen-Johannisbeerblätter-Tee morgens nüchtern ungesüßt trinken. Und jetzt im Sommer ist es sinnvoll, die Droge verschiedenen Tees beizumischen, um damit den Durst zu stillen und so für genügend Flüssigkeit zu sorgen, die der Organismus benötigt. Die Sorge um die eigene Gesundheit ist wohl uns allen angeraten. Immerhin ist jeder neue Tag des Lebens ein Geschenk, das wir mitsamt unseren Sinnen vom Schöpfer entgegennehmen, genießen und schätzen dürfen. Oftmals ist es mit all seinen Herausforderungen unangenehmer und schmerzlicher Art auch von uns zu meistern. Doch bleiben wir in der Zeit zwischen Geburt und Tod nicht auf uns selbst gestellt. Da gibt es wertvolle Helfer pflanzlicher Natur. Der Salbei (Salvia officinalis) ist sehr vielen wohl bekannt. Gleich kommt einem da die Erkältung der Atemwege in den Sinn, wofür der Lippenblütler einige heilende Kräfte anzubieten hat. Oder denken wir nur an die Regulierung der Schweißdrüsen auf unserer Haut, die man mithilfe des Salbeis besser in den Griff bekommen kann. Das ist gerade jetzt im Sommer ein aktuelles Thema. Aufgrund der warmen Temperaturen machen hoffentlich der Husten und das Halsweh eine längere Pause. Was also tun mit dem Salbei? In Zeiten der hohen meteorologischen Temperaturen ist es vor allem wichtig, dass unser Blut seine Transportarbeit innerhalb unseres Organismus gut erledigt. Wir dürfen unseren roten lebenserhaltenden Körpersaft ruhig mit einem verlässlichen Zustelldienst vergleichen, der rund um die Uhr seine Arbeitszeit hat. Aus diesem Grund kommt es natürlich vor, dass wir das Funktionieren dieses Vollzuges als selbstverständlich hinnehmen und ohne böse Absicht darüber hinwegsehen. So darf uns der Anblick des Salbeis im eigenen Garten oder anderswo unterwegs eine Erinnerung sein, vermehrt auf unser Blut zu achten. Ein einfaches Hausmittel bietet sich dabei als konkrete Maßnahme an, um unsere Gesundheit zu unterstützen. In 1/4 Liter guten Weißweines gibt man 1 Esslöffel voll getrockneter und zerkleinerter Salbeiblätter und lässt beides zusammen ca. 1 Stunde lang stehen. Danach seiht man den so entstandenen Kräuterwein ab. Vor dem Mittagessen kann man sich dieses Stärkungs- und Blutreinigungsmittel schluckweise genehmigen. Dafür reicht durchaus eine Menge von 1/16 Liter. Es ist jedoch auch möglich, vor dem Abendessen ebenfalls den Salbeiwein zu sich zu nehmen. Welche Düfte verbindet man mit dem Sommer? Da könnte man viel aufzählen. Gewiss gehören auch die verschiedenen Düfte dazu, die von den Blüten wie etwa von den Rosensträuchern oder den Lavendelbeeten ausgehen und unsere Sinne positiv stimulieren. Wenn ich derzeit durch die Fluren gehe, bemerke ich noch ein ganz bestimmtes Kraut, das ich ebenfalls unter die wohltuenden Erscheinungen der heißen Jahreszeit einreihen möchte: es ist der Wilde Majoran (Origanum vulgare), oft auch Dost oder Oregano genannt, der in unseren Breiten im Flachland wächst. Generell ist er auf Böschungen am Waldrand oder entlang von Wegen zu finden. Die Pflanze verströmt einen angenehmen Duft, der in unserer Vorstellung sofort die Erinnerung an eine gute Speise wie z. B. einer Pizza hochkommen lässt. Ja, gerne wird der Dost in der mediterranen Küche als Gewürz verwendet. Aus dem Mittelalter sind uns Erzählungen überliefert, denen zufolge der Dost mitgeholfen hat, um Teufel und Hexen mitsamt dem „bösen Blick“ abzuwehren. Die heilenden Eigenschaften des Wilden Majorans sind ganz nüchtern betrachtet durchaus brauchbar. Denn er übt einen stärkenden Einfluss auf unser Nervensystem aus und hat überdies auch eine schmerzstillende Wirkung. Die Pflanze erweist sich überdies als schweißtreibend, sie stärkt den Magen und lindert krampfhafte Zustände. Daher ist es angebracht, den Dost wiederum vermehrt im Zubereiten von verschiedensten Speisen zum Einsatz zu bringen. Seine äußerliche Anwendung ist ebenfalls nicht zu verachten. Denkt man nun an ein Bad, das man zu Hause in der Wanne genießt, so lässt sich diese entspannende Zeit mit einem heilsamen Effekt verbinden. Der Dost sollte dabei zum Einsatz kommen. Um das Heilkraut des Wilden Majorans zu nutzen, schneidet man die nicht verholzten Triebe zur Blütezeit ab und hängt sie kopfüber an einem luftigen Ort zum Trocknen auf. Ist dies geschehen, nimmt man davon eine Menge von 100 g, zerkleinert dies und gießt 2 Liter kochendes Wasser darüber. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen und den Tee ins Badewasser rühren. Eine abgespannte Haut erfährt durch diese Anwendung eine gute Unterstützung. Kann auch bei Abszessen durchgeführt werden. Auszeit ist angesagt. Die Schienen des unerbittlichen Alltags haben Gott sei Dank auch Weichen, die bei vielen momentan auf Urlaub gestellt sind. Wenn das nicht möglich ist, so lässt uns dennoch der Sonntag vielerorts aufatmen und zur Ruhe kommen. Gewiss bleibt die Sorge um das eigene Haus nicht auf der Strecke und im Garten ist ebenfalls einiges zu tun. Apropos Garten: da gibt es doch auch vieles wieder neu zu entdecken. In einer Ecke rankt sich vor mir ein schlingendes Grün hoch, das über und über mit Blüten geschmückt ist, die sich wie kleine Laternen ausnehmen. Schauen wir auf die Inhaltsstoffe des konkreten Gewächses, des Hopfens (Humulus lupulus), so können wir folgende Wirkungen feststellen: durch die Gerb- und Bitterstoffe dieses Hanfgewächses wird der Appetit angeregt, bei unruhigen Nerven, bei Depressionen und Einschlafstörungen gleicht der Hopfen aus und schließlich ist diese Heilpflanze auch bei Menstruationsstörungen hilfreich. In der Phytotherapie bedient man sich meist der Wirkstoffe mittels eines Tees, der aus den reifen Zapfenschuppen der weiblichen Hopfenblüten bereitet wird. Und wie selten im Reich der Kräuter ist der Hopfen dazu geeignet, wie bei einem Ochsengespann eine zweite Heilpflanze unter dasselbe Joch zu spannen, um unsere Befindlichkeit aus mancher unguten Situation im wahrsten Sinne des Wortes herauszuziehen. In diesem Zusammenhang fällt mir der Lavendel ein, der ebenfalls in vielen kleinen grünen Paradiesen rund ums Haus zu finden ist. Übrigens: Wer sich eingehender mit der Wirkung der Kräuter beschäftigen möchte, kann dies bei einem 3-Tagesseminar im Kräuterpfarrer-Zentrum in Karlstein an der Thaya tun (09. – 11.08.2017). Bei nervösen Erschöpfungszuständen kann ein Tee sehr hilfreich sein, dessen Grundlage eine Mischung aus je 1 Teil Hopfen- und Lavendelblüten darstellt. Davon nimmt man 2 Teelöffel, übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt beides zusammen 15 Minuten zugedeckt ziehen. Zum Schluss am besten ungesüßt trinken. 3 Wochen hindurch jeweils 1 Tasse in der Früh und am Abend schluckweise zu sich nehmen. Es ist nur recht und gut, all das, was in der wild wachsenden Natur an Wertvollem Jahr für Jahr heranwächst, kennenzulernen, zu schätzen und schließlich auch zu verwenden. Das hat durchaus auch etwas mit einer gesunden Heranbildung der eigenen Identität als geborener Europäer zu tun. Doch leuchtet wohl allen ein, dass sich die Sympathie Gottes nicht nur auf einen einzigen Erdteil beschränkt. Für die Gesundheit ließ der Herrgott einst im fernen Amerika den Schmalblättrigen Sonnenhut (Echinacea angustifolia) wachsen, der nach der Entdeckung dieses Kontinents auch hierzulande für Aufsehen sorgte. Diente dieser vorerst nur als Zierpflanze in unseren Gärten, besann man sich im Lauf der Geschichte der guten Erfahrungen, die einst die ursprüngliche Bevölkerung des im 15. Jahrhunderts entdeckten Erdteils als wertvolles Wissen hütete. Vor allem die Wurzel des Sonnenhutes hat’s in sich. Sie ist mit antiseptischen und antibakteriellen Kräften ausgestattet und kann verschieden aufbereitet und verarbeitet werden. Doch bis zur Ernte des unterirdischen Gewächsteiles des Korbblütlers dürfen wir uns ruhig noch bis zum Herbst Zeit lassen. Die Blüten und die Blätter des einstigen Amerikaners sind ebenfalls sehr wertvoll. Denn der Sonnenhut spricht ja allein schon durch seine schöne Blüte eine Einladung aus, mit ihm den Körper zu unterstützen, wenn dieser mit Infektionen im Inneren zu kämpfen hat. Die eigene Immunkraft ist dann sehr dankbar, wenn ihr eine Pflanze wie eben dieses Kraut zur Seite steht. Prinzipiell verwendet man vom Sonnenhut das frisch gepflückte Kraut mitsamt den Blüten. Nachdem alles kleingeschnitten wurde, nimmt man 2 Teelöffel voll, um diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser zu übergießen. 15 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Davon kann man bei inneren Entzündungen wie etwa im Unterleib 2 bis 3 Tassen pro Tag trinken, um den Körper beim Heilungsprozess zu unterstützen und zu begleiten. Nach spätestens 3 Wochen sollte man aber bei dieser Anwendung eine Pause von 8 Tagen einlegen.
Vom Kopf ausgehen
Die Pfefferminze hilft bei Migräne
Kräuterkissen für den Kopf
Pfefferminze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Ins Wasser tauchen
Die Eberraute in Trinkform
Eberrauten-Wasser als Stärkung
Eberraute ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
In nächster Nähe
Basilikum für zwischendurch
Basilikum haltbar machen
Basilienkraut oder Basilikum ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Im Handumdrehen schmerzvoll
Apfelessig für Hexenschuss
Waschungen mit Essig
Beeren und Blätter
Die Schwarzen Johannisbeeren schätzen
Die Körpermitte stärken
Schwarze Ribisel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Aufs Blut schauen
Salbei mit Wein aufbereiten
Weinaufguss mit Salbei
Salbeipflanzen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Herrliches Aroma im Blatt
Der Dost steht griffbereit
Hautstärkendes Bad
Dost oder Oregano ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die Seele baumeln lassen
Mit Hopfen den Körper entspannen
Hopfen und Lavendel
Hopfen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Den Körper unterstützen
Der Sonnenhut kann dabei helfen
Sonnenhut-Tee
Roter Sonnenhut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya