Ringelblumen und Tagetes vertreiben ihn
Wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren! – Dieses geläufige Sprichwort aus dem Bereich der Justiz kann man ruhig in einer Umkehrung auf den Garten umlegen. Dort, wo etwas wächst, nehmen sich oft mehrere als erwünscht, das Recht heraus, auf die Ware zuzugreifen. Gemeint sind da nicht so sehr jene, die unerlaubterweise sich etwas mit nach Hause nehmen. Ich meine die Schädlinge in Form von Fadenwürmern (auch Älchen oder Nematoden genannt), die für eine Verunstaltung oder gar für einen völligen Ausfall so manchen Gemüses oder der Blumenpracht in der grünen Oase rund ums Haus sorgen. In diesem Zusammenhang möchte ich heute im praktischen Teil der Kolumne auf die Tagetes und auf die Ringelblumen verweisen (s.u.). Werden also Parasiten in länglicher Form diagnostiziert, ist es meist schon zu spät mit wirkungsvollen Maßnahmen, um die Grünen Wesen wieder aufzupäppeln und zu retten. Denn es ist im wahrsten Sinne des Wortes der Wurm drin. Ich denke, es wird wohl jeder nachvollziehen können, dass ich hier die Werbetrommel für chemische Mittel wider die Würmer stumm bleiben lasse. Vielmehr ist es doch möglich, gerade im kleinen überschaubaren Bereich des eigenen Gartens einerseits eine Vielfalt an Arten zu gewährleisten, die sich gegenseitig unterstützt und Parasiten keine breite Angriffsfläche etwa in Form einer Monokultur bietet. Andererseits sind auch ungebetene Eindringlinge keine Kostverächter und meiden eben das, was ihnen nicht gut unter der Nase oder am Gaumen ankommt. Pflanzen besitzen dahingehend eine eigens geartete Ausdünstung bzw. eine Ausstrahlung, die eben von manchen gemieden oder von anderen wiederum geschätzt werden.
Wechselfrucht im Garten
Ringelblumen und Tagetes (= Studentenblumen) sind sehr leicht zu kultivieren. Sie benötigen nicht viel an Pflege und bringen einen schmucken Akzent mit in den Garten. Sind manche Beete oder Teile des Gartens mit Nematoden befallen, die für Pflanzen eine Bedrohung darstellen, so sollten diese Flächen einige Monate lang mit diesen beiden Blumen bepflanzt werden, um den Fadenwürmern den Garaus zu bereiten und den Boden zu säubern.
Ringelblumenblüte und grüner Samen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Da im Osten unseres Bundeslandes bereits die Getreideernte begonnen hat, ist es gar nicht so abwegig, im Reich der Kräuter danach Ausschau zu halten, was denn nun an der Reihe sein könnte, um eingebracht zu werden. Gewiss haben die Blätter und Blüten sehr vieler Heilgewächse schon ihre Saison hinter sich gebracht, denkt man bloß an die Frühlingskräuter. Jetzt, da der Lauf der Sonne wieder abzunehmen beginnt und die Tage kaum noch spürbar kürzer werden, ist es Zeit, um den Sommer samt seinen herrlichen Gaben nicht ungenutzt zu lassen. Dies betrifft vor allem den Echten Lavendel (Lavandula angustifolia). In voller Blüte stehend, kann dieser sehr leicht abgeschnitten und im Schatten sorgfältig getrocknet werden. Übrigens verrichtet man mit dem Abernten gleichzeitig die ohnehin jährlich nötige Hege, um mit einem Vergleich aus dem Weidwerk zu sprechen, die man dem Lavendel im eigenen Garten angedeihen lassen sollte. Alle fünf Jahre sollte man zusätzlich die Stöcke im Frühjahr stark einkürzen, um die Verholzung des duftenden Gartengesellen hintanzuhalten. In der Volksheilkunde verwendet man vor allem die Blüten direkt oder einen damit zubereiteten Ölauszug. Letzterer kann mehrfach herangezogen werden und ist bestens zubereitet im Kräuterpfarrer-Zentrum zu beziehen. So wäre es z. B. klug, vor einem Spaziergang durch Wald, Wiesen und Felder die Achseln, Pulsstellen, die Hand- und Kniebeugen damit einzureiben. Somit erhält man einen gewissen Schutz, um Plagegeister wie Fliegen, Gelsen und sogar Zecken von einem fernzuhalten. Eine andere Methode betrifft das Schlafengehen am Abend. Denn es ist oft nicht nur die Hitze in der Wohnung, die uns nur schwer die Augenlider schließen lässt. So manche Angespanntheit sorgt ebenso für ein erschwertes Einschlafen. In 1 Liter kaltgepresstes Olivenöl werden 250 g getrocknete Lavendelblüten gegeben. Das Ganze stellt man 14 Tage lang ins Fenster und seiht es ab, um es zuletzt in dunkle Fläschchen zu füllen. Der Lavendel-Ölauszug kann vor dem Zubettgehen auf den Fußsohlen verrieben und einmassiert werden. Das begünstigt eine bessere Ableitung des Drucks und der Spannungen, die sich tagsüber in unserem Körper und in der Seele angesammelt haben. Wie es unter uns Menschen verschieden Talentierte gibt, so können wir dies bei den Pflanzen noch umso mehr entdecken. Es ist ja immer wiederum der Standort, den es vor allem bei den Gewächsen mit den Wurzeln zu bewältigen gilt. Und dabei kommt es vor allem an die Zufuhr von Wasser an, die vielerorts bloß durch die Niederschläge gewährleistet wird. Und das lässt vor allem heuer in vielen Teilen Österreichs zu wünschen übrig. Aber manches Kraut bevorzugt sogar derartige Gegebenheiten. Trockene und sonnenbeschienene Flächen mag vor allem die Dornige Hauhechel (Ononis spinosa). Auf kalkhaltigem Lehmboden breitet sie sich am liebsten aus. Dürre Brachflächen und steinige Hänge sind ihr durchaus willkommen. Der anmutige Schmetterlingsblütler erfreut zuallererst das Auge, wenn er in voller Blüte steht. Wollte man jedoch am liebsten ein paar Ästchen nach Hause in die Vase mitnehmen, so hindern einen die spitzen Dornen daran, dieses Vorhaben unbeschadet zu realisieren. Die Hauhechel erweist sich als durchaus bewaffnet und verteidigt sich so gegen Fressfeinde, die in vergangenen Zeiten vor allem aus dem hungrigen Vieh bestand, das man zum Hüten ins Freie trieb. Was gegenwärtig unsere schnelllebige Lebenskultur mit sich bringt, wird mancherorts zum Krampf. Kein Wunder, dass unser Körper ebenso darauf reflektiert. Aber genau für diese Umstände hat die Hauhechel etwas parat. Sie ist an ihrem Standort genügsam und verteidigt ihren Platz an der Sonne, wo sie in Ruhe ihre tiefen Wurzeln ausbildet. Um auszuspannen, kann man ebenso eine Zeit der Muße einlegen und sich einen derart beschaffenen Rückzugsort suchen. Zu Hause darf man auf ein altes Hausmittel zurückgreifen, das uns bei Krämpfen Linderung verschafft. 3 volle Esslöffel der getrockneten und zerkleinerten Wurzel der Dornigen Hauhechel werden in 1/2 Liter Rotwein aufgekocht. Nach einer Weile (ca. 10 Minuten) vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Abseihen und in einem verschlossenen Gefäß bereitstellen. Wird man von Waden- oder Fingerkrämpfen geplagt, ist es dann angesagt, diese Zubereitung in Form einer Einreibung zu verwenden. Ein Haus, das viele Glasflächen besitzt, ist im Inneren hell und übersichtlich. Gewiss hat das Gestalten der Fassaden mit großen Fenstern den Nachteil, dass es sich im Sommer ganz leicht aufheizt. Dennoch gibt es auch hier Methoden, um damit gut zurechtzukommen. In unserem Körper ist das Auge der eigentliche Lichtbringer. Alle Eindrücke, die wir visuell aufnehmen, gelangen über das Sehorgan in unser leiblich-seelisches Innere, wo manches auch die dementsprechenden Spuren hinterlässt. Wenn ich heute den Fenchel (Foeniculum vulgare) ein wenig unter die Lupe nehme, so möchte ich gleichzeitig die Sehorgane – sprich: Augen – ebenfalls mit einer Aufmerksamkeit bedenken, die sonst für gewöhnlich unter den Tisch zu fallen droht. Denn wenn wir schon von dem reden, was wir täglich sehenderweise zu bewältigen haben, dann darf ruhig genauso von dem Arbeitsvolumen die Rede sein, das unsere Augen Tag für Tag bewältigen müssen. Im Fenchel treffen wir auf einen pflanzlichen Freund, der für gewöhnlich mit Verdauungsbeschwerden in Verbindung gebracht wird. Viele stillende Mütter haben Fenchelkörner griffbereit in ihrer Hausapotheke, um ihren Kleinen beistehen zu können, wenn deren Bauch gar arg zwickt. Dieses bekannte Gewürz hat aber auch Inhaltsstoffe, die den Augen einen Beistand bieten. Das beginnt allein schon damit, dass man einen Tee, der mit Fenchelkörnern aufgegossen wird, regelmäßig zu sich nimmt. Das kann man morgens, mittags und abends anwenden. Und es besteht noch die Möglichkeit, ebenso von außen etwas für das Auge zu tun. Gerade dann, wenn unsere Augen durch angestrengtes Arbeiten am Bildschirm oder beim Lesen sehr herausgefordert werden, kann man sich mithilfe eines verdünnten Fencheltees Kompressen zurechtmachen, die man eine Zeitlang auf die geschlossenen Augen auflegt. Den Tee richtet man im normalen Heißaufguss an. 2 Teelöffel angestoßener Fenchelkörner werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und hernach abseihen. Um die Qualität eines Produktes zu bestimmen, bedarf es gewisser Kriterien. Die werden entweder nach dem eigenen Geschmack individuell zurechtgelegt oder man orientiert sich bei einem Test an einer vorgegebenen Liste von Anforderungen. Überdies denkt man dabei an die Erfahrungen, die man im Gebrauch oder im Umgang mit der zu prüfenden Sache bereits gemacht hat. Suchen wir nach der Güte eines klassischen Krautes, so werden wir auf jeden Fall bei der Ringelblume fündig. Denn sie hat nicht nur eine hervorragende wundheilende Wirkung, sondern erweist sich darüber hinaus als antiseptisch und blutreinigend. Sie leistet ihre stärkenden Dienste dem ganzen Organismus in- und auswendig. Ihre orangegelben Blüten zieren unsere einfachen Gärten wie kleine Sonnen und haben eine gute Ausstrahlung. Und so ist es nur recht und gut, wenn ich an dieser Stelle wieder einmal auf die Ringelblume verweise. Denn wenn wir gegenwärtig darangehen, mit dem Stillen des Durstes gleichzeitig etwas für die Stabilisierung unserer Gesundheit zu unternehmen, so landen wir bei der Ringelblume gerade an der richtigen Adresse. Das kann gleich in der Früh beginnen, wenn z. B. ein gemütlicher Abend mit reichlich Essen und Trinken hinter uns liegt. Oder es ist uns aufgrund der Hitze nicht wohl zumute. Viele andere Gründe legitimieren die Verwendung der Ringelblume. Ein Tee ist übrigens ganz schnell angerichtet und benötigt keinen großen Aufwand. So, wie man wiederholte Male einen Schlager gerne anhört, so darf man durchaus öfters zur Ringelblume greifen, um ein bewährtes Kraut gleichsam auszukosten. Von frisch abgezupften oder getrockneten Blütenblättern der Ringelblume nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Am besten ungesüßt schluckweise trinken. Das fördert nicht nur die Absonderung des Gallensekretes, sondern unterstützt auch eine regelmäßige Periode bei den Frauen und stärkt generell die Funktionen all unserer Drüsen. Wenn die Temperaturen sich mehr als sommerlich präsentieren, dann steht uns der Sinn nach allem Leichten und Luftigen. Alles Schwere und Dichte darf ruhig ad acta gelegt werden. Sehen wir auf die Physiognomie der Pflanzen, entdecken wir dort äußerst unterschiedlich geformte Wesen, die gleichzeitig auch etwas verkörpern. So entspricht u. a. eine Pflanze zumindest in ihrer Gestalt den aufgeheizten Tagen. Es ist der Schwarzkümmel (Nigella sativa). Er sollte jedoch nicht, wie der Name es vorzugeben scheint, mit dem Doldenblütler Kümmel verwechselt werden. In seinem Wuchs sehr hübsch anzusehen, erstreckt sich die Blütezeit des Schwarzkümmels von Ende Juni bis in den September hinein. Für die Heilkunde sind lediglich die Samen von Interesse. Diese wirken harntreibend, blähungswidrig und menstruationsfördernd. Doch bleiben wir diesmal bei der Verdauung. Da kann es im Bauch manchmal ganz heftig rumoren. Die Auswirkungen all dessen sind uns von Kindesbeinen an hinlänglich bekannt. Wir müssen aber nicht tatenlos zusehen, wenn im Magen und dem angrenzenden Darm gleichsam eine Revolution ausbricht. Es besteht die Möglichkeit, eine Eingreiftruppe loszuschicken, die für eine Deeskalation sorgt. Der aufbereitete Schwarzkümmel kann die ganze Situation beruhigen und so alles wiederum in geregelte Bahnen lenken. Wir wissen nur allzu gut, dass ein Friede im Körperzentrum auch auf alle übrigen Vorgänge und Vollzüge eine positive Ausstrahlung ausübt. Somit wird eine Grundlage für eine wache und produktive Präsenz unserer selbst inmitten der täglichen Herausforderungen gewährleistet. 50 g zerstoßene Samenkörner des Schwarzkümmels werden zusammen mit 1/2 Liter gutem Obstbrand in einer weithalsigen Glasflasche vermischt und 14 Tage lang verschlossen angesetzt, wobei man das Gefäß an einen Fensterplatz eines geheizten Raumes stellt. Danach abseihen und die Flüssigkeit auf ca. 30 % Alkoholgehalt mit destilliertem Wasser verdünnen. Bei Verdauungsbeschwerden darf man auf dieses Hilfsmittel zurückgreifen, indem man je nach Bedarf 1 bis 2 Teelöffel voll davon einnimmt. Verantwortung gegenüber der Schöpfung zeigt sich heutzutage vor allem darin, wie wir samt unserer Zivilisation und unserem technischen Fortschritt den Haushalt der auf Erden vorhandenen Energie führen. Fossile Brennstoffe in fester und flüssiger Form bringen all die Probleme mit sich, die uns hinlänglich bekannt sind. Daher gehört dem Wind, dem Wasser und der Sonne die Zukunft der Kraftgewinnung. Letztere wird aber nicht nur durch eigens dafür produzierte Zellen und Platten gespeichert. Mit der ihr innewohnenden Heilkraft steht z. B. die Königskerze während des Sommers am Weg- und Straßenrand und fängt mit ihren Blüten das Tageslicht auf. Nun ist es nach und nach an der Zeit, die voll entwickelten Blüten zu sammeln und zu trocknen. Wir bezeichnen diese haltbaren Pflanzenteile auch gerne als „Droge“, die, richtig verwendet, nicht körperschädigende Folgen hat, sondern vielmehr den einen oder anderen Ausweg zu weisen vermag, der wieder in einen gesunden und heilen Gesamtzustand einmündet. Nun kann sich der Mensch aber für verschiedene Weisen entscheiden, wie die positiven Kräfte der Heilkräuter an und in den Körper gelangen können. Es gibt da die unterschiedlichsten Transportmöglichkeiten, deren wir uns bedienen dürfen, um die Pflanzendrogen auch wirklich sinnvoll und effektiv zu nutzen. In den aufbereiteten Blüten der Königskerze steckt nicht zuletzt gespeicherte Sonnenenergie, die uns u. a. hilft, die Atemwege nach einer Infektion wieder frei zu bekommen. Die Wollblume, wie das aufrecht wachsende Kraut auch genannt wird, vermag aber auch unser Gemüt zu festigen, wenn wir im Anschluss an eine überstandene Krankheit erneut unsere Kräfte sammeln wollen. Nach langwierigen Krankheiten sollte man das Essen beim Zubereiten mit Königskerzenblüten ergänzen. Pro Person kann eine Menge von 1 Esslöffel der frischen oder getrockneten Blüten in den Fleisch- oder Suppentopf gegeben werden. Das tägliche Essen wird so zu einer Möglichkeit, um sich der verwandelten Sonnenergie samt der gemütserhellenden Inhaltsstoffe der Königskerze bedienen zu können. Auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen ist man dankbar, wenn Mutter Natur quasi einen Schirm in Form eines Blätterdaches zur Verfügung stellt. Egal, um welchen Baum es sich dabei handelt: Hauptsache ist, dass die sengenden Strahlen der Sonne keine Chance haben, den Körper direkt zu treffen. Weht trotz Hitze ein leichtes Lüftchen, so sind es die Birken, die mit ihrem raschelnden Laub auf sich aufmerksam machen. Und obwohl man froh ist, deren Schutz zu genießen, rate ich heute dazu, die Birkenblätter für den eigenen Gebrauch zu ernten oder auf sie in der eingelagerten bzw. gekauften Ware zurückzugreifen. Da schließt sich gleich mein zweites Paradoxon für heute an. Wasser ist draußen vor dem Fenster Mangelware. Sparmaßnahmen, die die einzelnen Gemeinden verordnen und eine erhöhte Waldbrandgefahr bekunden diesen Umstand. Aber dennoch kann es im Leib dazu kommen, dass sich auf gesundheitsbeeinträchtigende Weise das Wasser staut. Derartige Ansammlungen belasten das Herz und den Kreislauf. Daher bedürfen sie der medizinischen Diagnose und der daraus resultierenden Behandlung. Und dennoch darf ich auf die Birke verweisen, die auf eine natürliche Weise den Stoffwechsel anregt und somit in weiterer Folge den Ausscheidungs- und Abführungsmechanismus, der unserem Körper innewohnt, forciert und steigert. Zusätzlich birgt das Birkenblatt Gerbstoffe, die das Ihre dazu beitragen, damit das Wohlbefinden und die Tüchtigkeit der entgiftenden Organe unterstützt werden. Jetzt ist gerade noch Zeit, die grünen Birkenblätter zu sammeln und gründlich im Schatten zu trocknen, um auch später darauf zurückgreifen zu können. Man kann bei Wasseransammlungen im Körper die Hilfe der Birke in Anspruch nehmen. Dies sollte jedoch unbedingt mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, damit es nicht zu einer zusätzlichen Belastung des Herzens kommt. Von getrockneten Birkenblättern werden in diesem Falle 2 Teelöffel voll mit 1/4 Liter Wasser übergossen und nach 15 Minuten abgeseiht. Eine Woche lang kann man je 3 Tassen pro Tag davon trinken, um hernach wieder eine Pause in der gleichen Länge einzulegen Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Das ist einerseits eine Binsenweisheit, hat aber andererseits doch einen tiefen Sinn, den man nicht hochmütig von sich wegweisen sollte. Denn wir wissen nur allzu gut, dass es uns lieber ist, alles Mühsame und Anstrengende auf morgen zu verschieben. Das kann jedoch auch anders passieren. Der Echte Salbei (Salvia officinalis) z. B. ist ganz nüchtern betrachtet eine Pflanze wie jede andere. Gewiss zeichnen sich seine Blätter durch ein herb-würziges Aroma aus, das man durchaus mit dem Geschmackssinn im Mund verkosten kann. Mit seinen Lippenblüten ziert der Salbei zudem den Ort, wo er wächst. Wer versucht, sich mit diesem Heilkraut anzufreunden, der wird dadurch reich beschenkt. Im Hinblick auf die stärkende Wirkung des Salbeikrautes hat diese Heildroge einen engen Verbündeten. Und das ist der Honig. In seiner Süße scheint er aufs Erste kaum mit dem Salbei kombinierbar zu sein. Doch erweist sich diese Zusammenarbeit bei genauerem Hinsehen als durchaus wertvoll und fruchtbar. Im Duo stärken sie alle, die sich mit den beiden einlassen und heben somit gleichzeitig das Selbstvertrauen ihrer „Kunden“. Wann ist es also ratsam, den Salbei und den Honig an seine Seite zu rufen? Überarbeitete Menschen, die nach einer Beruhigung suchen, können dies tun. Kopfarbeiter, die durch ihre anstrengende Tätigkeit kaum Appetit haben, sollten dies ebenfalls in Anspruch nehmen. Salbei und Honig sind leicht zur Hand. Um den berühmten ersten Schritt zu gehen und eine konkrete vorbeugende Maßnahme durchzuführen, muss man nicht auf morgen warten. Dort könnte auf uns nämlich eine Erkältung harren, die aufgrund eines Luftzugs oder einer Klimaanlage auch im Sommer bei großer Hitze auftreten kann. Dem sollte man zuvorkommen. 2 Teelöffel voll frischer oder getrockneter und zerkleinerter Salbeiblätter werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und dann 1 Esslöffel voll Honig gut in den fertigen Tee einrühren. Um einer Erkältung oder einem rauen Hals vorzubeugen, ist es sinnvoll, abends vor dem Schlafengehen und morgens nach dem Aufstehen je eine Tasse davon zu trinken. Das kann man durchaus einige Tage hintereinander tun. Es ist nicht nur die Liebe, die durch den Magen geht. An erster Stelle steht natürlich die Nahrung, die wir in Form von Speise und Trank zu uns nehmen. Die Qualität all dessen lässt aber oft zu wünschen übrig, ohne dass sich die direkten Konsumenten darum kümmern würden. In der Folge kann uns dann der Körper oder genauer der Magen- und Darmtrakt signalisieren, dass man dem Leib Schlechtes zugeführt hat. Daher möchte ich heute wieder einmal auf ein Kraut aufmerksam machen, das in diesem Zusammenhang oft übersehen wird. Es ist die Blut- oder Tormentill-Wurz (Potentilla tormentilla od. Potentilla erecta), die auch Aufrechtes Fingerkraut genannt wird. In Mitteleuropa trifft man diese Heilpflanze sehr häufig an. So kann es schon vorgekommen sein, dass viele von uns an dieser Pflanze vorübergegangen sind, ohne sie wirklich zu kennen. Die gelben Blüten weisen nur 4 Kronblätter auf, was die Blutwurz deutlich von anderen Potentilla-Arten unterscheidet. Der Wurzelstock läuft bei Schnittflächen innen blutrot an und weist schon von daher auf seinen Wirkungsbereich hin, geht man von den Leitlinien der Signaturenlehre aus. Die Blutwurz beginnt erst ab Juni gelb zu blühen. Als Erntegut steht vor allem die Wurzel zur Verfügung, die am besten im Herbst ausgegraben und getrocknet wird. So versteht es sich, dass man nun auf bereits vorhandene Ware aus dem Vorjahr zurückgreift. Dies sollte man tun, wenn man von plötzlich einsetzendem Durchfall geplagt wird. Der Umstand des raschen Abführens des dünnflüssigen Stuhls bringt auch einen Flüssigkeitsverlust mit sich. Dies darf man gerade auch in hohem Alter nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Blutwurz kann zur Beruhigung des Darmtraktes durchaus etwas beitragen. Einfach anzuwenden ist es, wenn man die getrocknete Wurzel der Blut- oder Tormentill-Wurz pulverisiert. 3-mal täglich kann man dann eine Messerspitze voll einnehmen und trinkt am besten jeweils ein paar Schluck lauwarmes Wasser nach. Diese Maßnahme kann unterstützend bei Durchfall angewandt werden.
Ernte in Violett
Der Lavendel steht wieder zu Diensten
Ölauszug herstellen und einsetzen
Lavendel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Wieder locker werden
Die Hauhechel hat etwas dafür parat
Rotwein und Hauhechelwurzel
und hernach abseihen.
Hauhechel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Pflanzliche Augenpflege
Fenchel als Unterstützung
Hilfe für die Augen
Fenchel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Klassisches Kraut
Die Ringelblume für zwischendurch
Ringelblumen-Blütentee
Ringelblumenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Lichtblick für den Körper
Schwarzkümmel hilft der Verdauung
Tinktur aus Schwarzkümmel
Schwarzkümmel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Gespeicherte Energie
Die Königskerze gibt diese weiter
Speisen anreichern
Königskerze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Überflüssiges abführen
Die Birke regt den Stoffwechsel an
Birkenblättertee entwässert
Birkenblätter und Blüten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Einfach anzuwenden
Salbei und Honig als Vorbeuger
Salbeitee gesüßt trinken
Salbei ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die Verdauung beruhigen
Die Blutwurz als Unterstützung
Blutwurz-Wurzelpulver
Blutuwrz oder Tormentille ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya