Boden, Pflanze und Mensch

19. März 2015

Der Borretsch stellt eine Verbindung her

Frustration und Niedergeschlagenheit zählen nun einmal zu den Erfahrungen, an denen wir im Leben keinesfalls vorüberkommen. Die Gründe dafür sind oft vielfältig. Menschliche Enttäuschungen, geplatzte Projekte oder einfach die Überforderung der eigenen Kräfte führen zu derartigen Resultaten. Unser Gemüt liegt dann meist am Boden. Nehmen wir diesen Begriff aber wörtlich, so führt er uns z. B. im Garten zu den Pflanzen, die ihre Wurzeln im Erdreich ausbreiten und auf diese Weise mit dem Boden eine äußerst enge Korrelation pflegen. Unter den vielen botanischen Arten der Gewächse finden wir auch den Borretsch (Borago officinalis), der in der Naturheilkunde einen hohen Stellenwert genießt. Dieses Kraut, dessen Geschmack sehr an den der Gurken erinnert, besitzt neben den Inhalten wie Schleim- und Mineralstoffen auch eine Ausstrahlung, die dem Menschen hilft, aus schwermütigen Situationen heraus den Blick auf eine bessere Zukunft und auf noch nicht genützte Möglichkeiten zu erheben. Ja, wer fest wie eine Pflanze am Boden steht, vermag auch wiederum neu durchzustarten, wenn das Leben womöglich in eine falsche Richtung gelaufen ist. Der Borretsch verträgt sich generell gut mit vielen anderen Obst- und Gemüsepflanzen. Er schafft so etwas wie eine gute Gemeinschaft. Er lässt uns erkennen, dass auch wir nicht alleine mit dieser unserer Welt zurechtkommen müssen. Immerhin zeigt uns die Natur, dass es wunderbare und fruchtbare Zusammenhänge gibt, die Mensch und Pflanze gleichermaßen nutzen dürfen.

Symbiosen im Garten fördern:

Der Borretsch erweist sich als Bereicherung im Garten. Wer Obstbäume pflegt und kultiviert, kann den Borretsch jetzt im März in deren Nähe säen, um ihnen eine gute Gesellschaft zu ermöglichen. Es genügt daher einfach, Borretsch-Samen auf den weichen und bereits frostfreien Boden zu streuen und ein wenig mit einer Walze oder anderen Hilfsmitteln anzudrücken. Dergleichen kann man auch in den Weingärten vorgehen. Das tut dem Boden und den Pflanzen gut und führt zu besseren Fruchterträgen. Zudem werden die fleißigen Bienen und andere Nutzinsekten durch die Präsenz des Borretschs angelockt und genährt. Borretschzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya