Hopfen und Apfelschalen

27. November 2014

Der Hopfen hat einen besseren Ruf verdient

Ist der Ruf einmal ruiniert, lebt sich’s leichter ungeniert! – Ich weiß nicht, ob das die ideale Lebenseinstellung ist. Beispiele gäbe es an und für sich genug: Aber wollte jemand mit dem Finger auf andere zeigen, so könnte er bald selbst zum Objekt des Spottes werden. Manche kommen noch dazu ganz unschuldig in diesen „Genuss“, wie z. B. der Hopfen. Natürlich will auch ich kein Spaßverderber sein. Dennoch soll heute die Gesundheit im Vordergrund stehen, die das kletternde Hanfgewächs durchaus unterstützen kann. Hopfen führt im rechten Gebrauch eine allgemeine Entspannung herbei. Dabei wird jedoch nicht das Schlafzentrum im Gehirn beeinflusst. Vielmehr werden durch die beruhigenden Inhaltsstoffe, die in den Blütenzapfen des Hopfens enthalten sind, überreizte Triebe besänftigt und unser Wille in richtige und ausgewogene Bahnen gelenkt. Zudem lässt sich Hopfen in der Naturheilkunde mit sehr viel anderen Kräutern kombinieren. Dazu fällt mir ein sehr schöner Vergleich mit einem Musikinstrument ein. In der barocken Orgelbautradition des süddeutschen bzw. österreichischen, böhmischen und mährischen Bereichs hat man früher in die Kirchenorgeln gerne das Register „Copula“ eingebaut. Dabei handelt es sich in der Regel um ein gedecktes Holzregister, das eine gute Klanggrundlage bietet und zu dem man viele andere Register mischen kann. Als ein Fan von alten historischen Instrumenten und der Musik, die daraus erklingen kann, liegt mir eben dieses Bild sehr nahe. Sowohl der Hopfen als auch die Orgel haben etwas mit Freude, Besinnung und Zuversicht zu tun. Ersterer lenkt ganz konkret unsere Physis in diese Richtung.

Hopfen und Apfelschalen:

Um einen Tee aus beiden Zutaten anrichten zu können, benötigt man getrocknete und zerkleinerte Hopfenblüten und Apfelschalen von ungespritztem Obst. Zu gleichen Teilen gemischt, nimmt man 2 Teelöffel davon und übergießt sie mit 1/4 l kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Dieser Tee hilft vor allem jenen, die über einen nervösen Magen klagen und immer wieder so genanntes Magendrücken verspüren. Bei Bedarf ein paar Tage hintereinander je 3 Tassen davon trinken. Hopfen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya