Die Eberesche am Waldrand

29. September 2014

Herbstliches Angebot auch für uns

Unsere Heimat ist ein Binnenland. Wer das Meer liebt, muss einen weiten Weg auf sich nehmen, um seine Sehnsucht zu stillen. In früheren Jahrhunderten war es üblich, mit von den Riffen der See ertauchten Korallen so manch edles Kunstwerk zu schmücken und als exotische Rarität auszuweisen. Jedes Mal, wenn ich an den heimischen Ebereschen (Sorbus aucuparia) vorbeikomme und die momentan bereits reifen Früchte bestaune, werde ich aufgrund der intensiven Farbe ihrer Beeren an fern entlegene Riffs erinnert, auf denen die skelettbildenden Nesseltiere, wie z. B. die Feuerkorallen, unter dem Wasserspiegel ihre Heimat haben. Letztere mögen ihren uneingeschränkten Schutz genießen, denn um die Lebensbedingungen in den Ozeanen unseres Planeten ist es ja nicht gerade gut bestellt. Und mit den noch nicht bedrohten Ebereschenbeeren kann ich mein Zuhause schmücken, vielmehr aber noch meine Gesundheit stärken. Unabhängig davon, dass aus ihnen der delikate Vogelbeerbrand gewonnen wird, der so manches feine Abendessen auf köstliche Art ergänzen kann, besteht die Möglichkeit, die reifen und frischen Früchte der Eberesche auszupressen und den Saft in konserviertem Zustand zu nutzen. Gewiss ist dieses Getränk von herb-bitterem Geschmack. Grund dafür ist der reiche Gehalt an Gerbstoff sowie an Weinstein-, Apfel- und Bernsteinsäure. Dennoch wird uns dadurch bereits ein sinnenhaft spürbarer Hinweis gegeben, dass womöglich unsere Haut von den Vogelbeeren profitieren kann. Die Kosmetikhersteller wissen um die Vorteile des Inhaltsstoffes Sorbit, der dafür herangezogen wird, um die Haut zu straffen und zu spannen. Mit ein wenig Willen und Geschick kann man das auch selbst zu Hause ausprobieren.

Einreibemittel für die Haut:

Ebereschensaft kann mit etwas hochprozentigem Alkohol verdünnt und zusätzlich mit etwas Wasser gestreckt werden. Mehr bedarf es nicht, um ein Pflegemittel für die Haut zur Hand zu haben, das man mittels regelmäßiger Einreibungen zur Wirkung kommen lassen kann. Gerade in den kalten Perioden des Jahres ist es gut, die äußerste Schicht unseres Körpers zu stärken und in seiner stetigen Regeneration zu unterstützen. Eberesche ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya