Am liebsten würde man zugreifen

24. Juni 2014

Warum nicht gleich beim Eibisch?

Ich weiß leider nicht, wie es Ihnen mit Salat geht? Im Kloster sitzen neben mir die Mitbrüder mit den verschiedensten Geschmäckern und Vorlieben am Tisch. Auch beim Salat scheiden sich die Geister. Für ganz wenige ist er fast zu gesund, um verkostet zu werden. Mir bereitet es jedoch immer eine große Gaumenfreude, wenn ich an einem reichhaltigen Salatbuffet so richtig „reinhauen“ darf. Die bereitgestellten Öle samt Essigsorten runden dann diesen Genuss erst so richtig ab. Hat jemand im Garten den Echten Eibisch (Althaea officinalis) stehen, so denkt er oder sie wohl kaum an Salat. Vielleicht steht das Malvengewächs ja nur dazu da, um ein gewisses Maß an blühendem Schmuck in die grüne Oase einzubringen. Oder man hat es auf die Wurzel abgesehen, die am besten im kommenden Herbst geerntet und getrocknet wird. Der Salat hat heute dieses Kapitel eröffnet, weil ich darauf hinweisen möchte, dass natürlich auch die Heilkräuter auf den eigenen Beeten oder in der freien Natur ganz frisch verarbeitet werden dürfen. Das gilt aber nicht nur für die herkömmlichen Küchengewürze, die buchstäblich in aller Munde sind. In gleicher Weise sind auch andere Pflanzen bzw. deren Triebe, Blüten und Blätter durchaus geeignet, um ganz frisch gepflückt zur gesundheitlichen Vorsorge herangezogen zu werden. Ja, und der Eibisch fällt ebenfalls unter diese Kategorie. Menschen, die in der Stadt leben, merken bei einem Aufenthalt am Land, dass die Luft dort viel frischer und unverbrauchter das Atmen erfreut. Ebenso kann die frisch geerntete Kräuterware die Lebensqualität um einiges steigern. Wenn also jemand Lust hat, ganz frisch auf die Kräuter zurückzugreifen, dann steht z. B. der Eibisch dafür zur Verfügung.

Kräutertee aus der Eibischpflanze:

Den Sommer über kann man die Blüten und Blätter des Eibischs frisch ernten und fein schneiden. Von diesem Gemisch nimmt man dann 2 Teelöffel voll und setzt sie über Nacht in 1/4 Liter kaltem Wasser an. Am Morgen dann abseihen und leicht erwärmen. Dieser richtig zubereitete Eibischtee ist sehr hilfreich bei Bronchitis und Bronchialasthma. Eibischtee soll nie im Heißaufguss zubereitet werden. Eibisch ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya