Hosanna dem Sohne Davids!

13. April 2014

Buchsbaum als Palmenersatz

Wo jetzt ein frisches Grün hernehmen? Diese Frage stellt sich alljährlich, wenn man darangeht, die Vorbereitungen für den Palmsonntag zu überdenken. Und heute ist es bereits soweit: die Weidenzweige mitsamt den Kätzchen werden gesegnet, um ihren würdigen Platz in der Wohnung einzunehmen. Mancherorts gibt es die Form eines großen und aufwendigen Palm- bzw. Osterbuschens. Wie auch immer, es wird auf jeden Fall auch etwas Grünes benötigt, um den adäquaten Schmuck abzugeben. Die Fichten- bzw. die Tannenzweige versahen zu Weihnachten ihren guten Dienst. Jetzt hat der Buchsbaum (Buxus sempervirens) die Chance, ganz groß auf den Plan zu treten. Botanisch betrachtet, zählt der immergrüne Gartenfreund zur eigenen Familie der Buchsbaumgewächse (Buxaceae). Es gibt durchaus auch heute noch wilde Bestände in den klimatisch milden Regionen Mitteleuropas wie etwa dem Rheintal. Dennoch begegnen wir viel häufiger der „domestizierten“ Form dieses Großstrauches. Nicht selten kommt er in Gartenanlagen zum Einsatz, da er als Hecke gepflanzt leicht zu jeder beliebigen Form geschnitten werden kann. So bildet er gerade in historischen Ensembles ein architektonisches Element, das kaum mehr wegzudenken ist. Kehren wir jetzt zurück zu den Palmbuschen des heutigen Festtages. Der Buchsbaum hat den ganzen Winter über beharrlich seine grünen Blätter auf den Zweigen behalten und stellt sie uns Menschen nun zur Verfügung. Haben auch die Palmkätzchen den ihnen gebührenden Vorrang, so kann doch das satte und beständige Grün des immergrünen Heckengewächses mithelfen, aus der Not gleichsam eine Tugend zu machen. Denn in den mediterranen Breiten stehen allemal richtige Palmen zur Verfügung, deren riesige Blätter einst auch mithalfen, den Herrn Jesus Christus bei seinem Einzug in Jerusalem zu begrüßen. Noch hat sich gottlob das Klima bei uns nicht derartig geändert, dass auch in unseren Gefilden die Palmen im Freien heranwachsen können. So ist es nur gut und recht, den Buchsbaum als Schmuck zur Hand zu haben.

Symbolik des Buchsbaums:

Heutzutage wird der Buchsbaum in der Naturheilkunde vorzüglich äußerlich angewandt, um z. B. den Haarwuchs zu unterstützen. Er selbst aber ist ein Zeichen für das unsterbliche und unzerstörbare Leben. Schafft es der Buchsbaum zu einem kleinen Baum heranzuwachsen, so dient sein hartes und beständiges Holz seit alters her als begehrtes Material für Drechselarbeiten. Heute am Palmsonntag verweist der Buchsbaum auf das Leben in Fülle, das mit Jesus bei uns Einzug hält. Buchsbaumzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Kategorien: Nachlese