Ein guter Kaffee am Morgen

1. Februar 2014

Ein wenig Kardamom beigeben

Wo liegt die eigentliche Hauptstadt des Kaffees? Mit einem Augenzwinkern darf im Spaß sicherlich der heimatliche Stolz ein wenig zum Einsatz kommen und in diesem Sinne unsere Metropole Wien genannt werden. Überschreitet man jedoch die Grenzen des gegenwärtigen Österreichs, so wird man schon ganz andere Meinungen hören können, egal ob man dabei an die Nordsee geht, wo durch die Schifffahrt bedingt die frischen Bohnen aus Übersee einlangen und geröstet werden oder ob wir Richtung Bosporus schauen, von woher dieses Genussmittel einst bei uns ankam. Das Kardamom-Pulver kann uns daher womöglich als Diplomat dienen, um einer hitzigen Diskussion rund um den Kaffee zu entgehen. Denn des Kardamoms Herkunft steht außer Zweifel. Dafür müssen wir in das südöstliche Asien blicken. Sowohl die Botanik als auch die Küche kennen zwei Arten des verwendeten Gewürzes. Ist der Schwarze Kardamom (Amomum subulatum) eher im Norden Indiens bis hin zum Himalayamassiv zu finden, so gedeiht der Grüne Kardamom vorwiegend im Süden dieses Subkontinents und auf den Inselstaaten östlich davon. Obwohl die Lebkuchenzeit bereits wiederum vorüberging, erinnert sich unser Gaumen eventuell daran, dass für dieses herrlich schmeckende Gebäck der Grüne Kardamom zu Verfeinerung des Geschmackes beitrug. Durch seinen kampferartigen Geruch dient das schwarze Pendant eher zum Würzen indischer Gerichte. Um das Wissen rund um die exotische Speisezugabe etwas zu erweitern, soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Pflanzen, deren Früchte wir verwenden, zur Familie der Ingwergewächse zählen. Noch dauert es eine Weile, bis die Tage durch den Lauf der Sonne erneut länger und lichtreicher werden. Mag sein, dass es daher in den Morgenstunden länger braucht, bis der Körper samt dem darin wohnenden Geist auf Touren kommt. So betrachtet ist eine Schale Kaffee, die mit Maß und Ziel genossen wird, nicht zu verachten.

Kaffee samt einer Prise Kardamom:

Gibt man dem morgendlichen Kaffee eine Messerspitze pulverisierter Kardamomkörner bei, so hat das eine belebende Wirkung. Profiteure sind in diesem Fall das Gehirn, der zu niedrige Blutdruck und somit auch der Kreislauf. Selbst bei Migräne kann diese Beigabe Linderung verschaffen. Kardamom ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya