Behütet sein

29. September 2013

Die Kopfhaut profitiert von der Brennnessel

Dem berühmten Prediger Abraham a Sancta Clara ist einmal folgende Feststellung über die Lippen gekommen: „Es gibt Köch’, die so säuisch mit den Speisen umgehen, dass man zuweilen so viel Haar in der Suppe findet, als hätten zwei junge Bären darin gerauft.“ – Hoffentlich habe ich Ihnen damit nicht den sonntäglichen Appetit verdorben! – In der Bibel gibt es eine Bemerkung, die ganz andere Empfindungen erweckt. So lesen wir im Lukasevangelium den wohlbekannten Zuspruch des Herrn: „Bei euch aber sind selbst die Haare auf dem Haupt gezählt. Fürchtet euch nicht!“ (vgl. Lk 12,7) Natürlich soll damit zum Ausdruck gebracht werden, dass es für Menschen schier unmöglich ist, die einzelnen Haare zu nummerieren und zu registrieren. Was aber tun, wenn dieses Unterfangen dennoch in den Bereich des Möglichen kommt? Da kann unter anderem die Brennnessel samt ihrer Wurzel zu Hilfe genommen werden. Aber wiederum zurück zum – vor allem männlichen – Haupt. Es gibt verschiedene Gründe, warum die Haarpracht mit zunehmendem Alter schwindet. Gegen eine erblich bedingte Glatze ist man eher machtlos. Dennoch kann es sich als wirkungsvoll erweisen, die verschiedenen Naturmittel zum Einsatz kommen zu lassen. So wirkt sich eine sorgsame Pflege der Kopfhaut dahingehend aus, dass die darin geborgenen Haarwurzeln gestärkt und im Ausbilden der gewünschten Haare unterstützt werden. Andernfalls gilt die evidente Weisheit: Wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren!

Essig mit Brennnesselwurzeln:

Man nimmt eine Menge von ca. 25 g getrockneter und zerkleinerter Wurzeln der Brennnessel (Urtica dioica) und gibt sie in 1/2 Liter Apfelessig. Beides zusammen stellt man in einem Topf auf den Herd und kocht es eine Weile auf Sparflamme. Anschließend filtrieren und abfüllen. Täglich die Kopfhaut damit gründlich durchmassieren und zwischendurch die Fingerspitzen in den Brennnesselessig eintauchen. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya