Wenn die Blätter fallen…

11. November 2011

…tritt der Wacholder vor den Vorhang

Der Winter lässt nicht mehr lange auf sich warten. Er hat außerhalb der touristisch genutzten Skigebiete auch nur wenig Befürworter. Dennoch ist die kalte Jahreszeit für einen gesunden Rhythmus der Natur notwendig. Es ist eine Zeit der Ruhe und des Kräftesammelns. So mancher sehnt sich jetzt nach dem sonnigen Süden. Unter anderem steht die Zypresse als Symbol für mediterranes Klima. Doch gibt es da nicht auch eine Verwandte in unserer Heimat? Ja, dort, wo sie noch wächst, tritt sie etwas mehr hervor, da die großen Bäume ihr Laub verloren haben. Die Rede ist vom Gemeinen Wacholder (Juniperus communis), der zur Familie der Zypressengewächse zählt. Früher war er mehr verbreitet, durch den Gebrauch des Reisigs zum Selchen hat sich aber sein Bestand stark minimiert. Er ist ein Gewächs der Heide und der Waldränder. Wie die anderen Familienmitglieder der Zypressensippe bildet er auch Zapfen aus, deren drei Schuppen aber im Reifungsprozess derart zusammenwachsen, dass sie wie Beeren aussehen. Diese sind stark harntreibend, reinigen das Blut und vermehren den Appetit.

Wacholderbeeren-Bad:

Zirka 100 Wacholderbeeren (= 10 bis 13 g) im Mörser zerdrücken und in zwei Liter kochendes Wasser geben. Kurz aufsprudeln lassen und vom Herd nehmen. Dann 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen und dem Badewasser zufügen. Diese Anwendung stärkt und reinigt die Haut und lindert Ischias- und Rheumaschmerzen. Doch Vorsicht: Bei Nierenleiden soll Wacholder in jeder Form gemieden werden, da die Beeren die Organe reizen!
Kategorien: Nachlese