Zur Stärkung der Schleimhäute
27. September 2024Augentrost aufgießen und trinken
Die Namensgebung verschiedenster Kräuter ist oft etwas Rätselhaftes. Bei manchen Gewächsen aber lässt sich ihr althergebrachter Gebrauch seitens der traditionellen Kloster- bzw. Volksmedizin durchaus leicht ableiten. Ein gutes Beispiel dafür ist der Augentrost (Euphrasia). Diese Pflanze zählt zur botanischen Familie der Braunwurzgewächse. Ätherisches Öl, Gerbsäure bzw. Gerb- und Bitterstoffe und Flavonoide sind die wichtigsten Inhaltssubstanzen der hübsch blühenden Blume. Nur ganz so nett, wie sie scheint, ist sie auch nicht. Denn immerhin entzieht der Augentrost den Wurzeln der benachbarten Gräser Mineral- und Nährstoffe, weshalb er auch als Halbschmarotzer bezeichnet wird. Aber bleiben wir nun bei seinem Nutzen. Wie schon angedeutet, wurde der Augentrost vor allem für die Stärkung des Sehsinnes verwendet. Darüber hinaus erkannte man auch seine positiven Wirkungen auf die Haut. Zu seiner Dienstpalette kommt noch sein unterstützender Effekt hinzu, der vor allem auf den Schleimhäuten unserer Physis zum Tragen kommen kann. Sowohl im Mund und im Rachenbereich als auch im Verdauungstrakt ist es gar nicht selten notwendig, für eine Besserung manch leidiger Umstände zu sorgen. Entzündungen und Reizungen bleiben nun einmal nicht ohne Folgen. Die Natur hält also genau dafür eine Kraft bereit, die bei voller Verträglichkeit derselben zu einem gesteigerten Wohlbefinden etwas beitragen kann.
Tee für die Schleimhäute
1 ½ Teelöffel voll getrocknetes zerkleinertes Augentrostkraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. Anschließend 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nach dem Abseihen nicht süßen. Sollte die Magenschleimhaut gereizt sein, so ist es möglich 1 bis 2 Tassen pro Tag davon schluckweise zu sich zu nehmen. Bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhäute ist es auch möglich, dies eine Zeitlang zu praktizieren. Zusätzlich kann der Tee für lindernde Spülungen bzw. zum Gurgeln herangezogen werden. www.kraeuterpfarrer.at
Augentrost (Euphrasia officinalis) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya