Unterstützung für die Ohren
5. September 2024Der Saft der Dachhauswurz
Zu unseren Sinneswahrnehmungen zählt nicht nur das Sehen und das Tasten, sondern auch das Hören. Denken wir dabei z. B. an den Gesang der Vögel oder an eine erhabene musikalische Komposition, die zur Aufführung kommt. Ohne unsere Ohren bliebe uns vieles einfach verschlossen. So soll in diesem Zusammenhang wieder einmal eine besondere Heilpflanze unsere Aufmerksamkeit erhalten, nämlich die Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum). Dieses Dickblattgewächs kann auf trockenem Untergrund ganz gut überleben. Daher sitzt es sogar auf Mauern oder auf flach liegenden Dachziegeln. Die zierende Pflanze kommt eben mit ganz wenig Wasser aus, das meist nur der Niederschlag liefert. Gerbstoffe, Schleimstoffe, verschiedene Säuren, Bitterstoffe und Harz sind die Inhaltsstoffe der Hauswurz. In der Regel wird sie herangezogen, um mit äußerlichen Anwendungen die Haut zu pflegen und beim Auftreten von Warzen oder so genannten Blutschwämmen eine Linderung zu erwirken. Doch heute geht es uns um die Ohren und deren Umsorgen. Nicht wenige – Groß wie Klein – klagen dann und wann über Schmerzen in den Gehörgängen, vor allem dann, wenn ein Aufenthalt in einem zugigen oder nasskalten Ambiente seine Folgen nach sich zieht. Gewiss ist es vor allem wichtig, den ärztlichen Rat keinesfalls zu umgehen. Aber die Hilfe der Pflanzen sollte auch mitbedacht werden. Die Hauswurz steht dafür bereit.
Tropfenweise anwenden
Frisch aus der Rosette gebrochene Blätter der Dachhauswurz werden vorerst leicht angequetscht. Danach den Saft aus den dickwandigen Blättern pressen. Zum Schluss leicht anwärmen. Bei Ohrenschmerzen, die durch Entzündungen hervorgerufen werden, 2-mal täglich ein paar Tropfen ins Ohr träufeln, um die Beschwerden zu lindern. Gewiss sollte diese Anwendung aber nicht im Widerspruch zu den ärztlichen Therapien stehen. www.kraeuterpfarrer.at
Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya