Mit Phantasie würzen

15. Juli 2023

Zum Beispiel mit Brennnesseln

Hochkarätig und exklusiv – das sind die Attribute, die wir dem scheinbar Bedeutenden und Wertvollen zumessen. Was ist dagegen schon das Einfache und Biedere? Im biblischen Sinne darf man von Zeit zu Zeit die Welt auf den Kopf stellen und das Gewöhnliche und Alltägliche schätzen lernen. Warum nicht auch in der Küche? So soll es heute einmal mehr die

die Brennnessel (Urtica dioica) sein, die unsere Beachtung verdient hat. Denn sie wurde sehr lange als so genanntes Unkraut bezeichnet, was aber überhaupt nicht ihrem eigentlichen Wert entspricht. Die Brennnessel hat immerhin vieles zu bieten. Gewiss ist das Betasten der Unterseite ihrer Blätter aufgrund der schmerzverursachenden Nesselhaare sehr unangenehm. Das wird jedoch durch die Tatsache aufgewogen, dass sich in den Blättern der Brennnessel viele wichtige Mineralstoffe und sogar Vitamine als Inhaltsstoffe finden lassen. Und daher ist es vor allem im Frühjahr und Sommer möglich, die frisch geernteten jungen Triebe und Blätter für Suppen, Spinate und Tees zu verarbeiten, um damit die Gesundheit des Körpers zu fördern. Die Brennnessel gilt vor allem als blutreinigend, harntreibend und als unterstützend für Haut und Haar. Das kann übrigens auch jetzt im Sommer genutzt werden. Für den Rest des Jahres dürfen wir zusätzlich ans Trocknen der Brennnesseln denken. Und das nicht nur, um sie für einen Teeaufguss parat zu haben. In Form eines Pulvers können sie nämlich samt ihrem typischen Geschmack und den eben angeführten Inhalten sowie Effekten den Alltag in kleinen Prisen begleiten.

 

Zugabe Brennnessel

Getrocknete Blätter der Brennnessel in einem Mörser oder auf einem Brett zu einem Pulver zerreiben. Dadurch entsteht ein brauchbares Gewürz. Vor allem kommen dafür Suppen, Eintöpfe, Soßen, Salate, Sauer- und Buttermilch infrage. Andere Gerichte und Speisen, ja sogar Backwaren können Sie je nach Geschmack und Laune damit würzend ergänzen, um so die Gesundheit des Organismus zu fördern. www.kraeuterpfarrer.at

Brennessel © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya