Hilfe beim Fasten

Kalmus im Mund Vorsätze sind bekanntlich da, um gebrochen zu werden. Ich behaupte das nicht ohne mit den Augen zu zwinkern. Aber unser aller Erfahrung zeigt doch, dass es gar nicht so leicht ist, etwas, das wir uns vorgenommen haben, auch wirklich umzusetzen, geschweige denn durchzuhalten. Wir dürfen uns jedoch ruhig mancher Hilfen bedienen, die uns helfen, im Hinwenden zum Gesunden und Sinnvollen nicht auf uns allein gestellt zu bleiben. Der Kalmus (Acorus calamus) gehört meiner Meinung nach unbedingt zur Fastenzeit dazu. Dieses Gewächs, das feuchte und wassernahe Standorte liebt, ist schon vor Jahrhunderten aus dem Fernen Osten nach Europa gebracht worden, um nicht zuletzt als heilsame Unterstützung für das menschliche Befinden zu dienen. Dafür wird die Wurzel des Kalmus herangezogen. In ihr sind wertvolle ätherische Öle enthalten, darüber hinaus noch Bitter- und Gerbstoffe. Und darin liegt auch die helfende Kraft des Naturproduktes. Denn beim Fasten, das manche wie eine Sportart zu betreiben versuchen, stoßen wir alle auf Situationen, in denen es sich willensstark zu entscheiden gilt. Dies betrifft u. a. das Naschen oder die Gelegenheit, einfach die Kühlschranktür zu öffnen, um sich eine kalorienreiche Mahlzeit zu gönnen. Der Gaumen leitet uns dann an, sozusagen schwach zu werden. Da ist es gut und sinnvoll, den Kalmus in greifbarer Nähe zu haben. Gewiss meine ich konkret die getrocknete und zerkleinerte Wurzel, die als eine Appetitbremse zum Einsatz kommen kann. Wer damit noch keine Erfahrungen gemacht hat, sollte es auf jeden Fall ausprobieren. Und eines noch: beim Fasten sollten wir nicht bloß darauf schauen, wie es um unsere Linie bestellt ist, die sich am Leib abzeichnet. Das Wohl des Nächsten darf uns im gleichen Maße am Herzen liegen.   Getrocknete Kalmuswurzel Von der getrockneten und zerkleinerten Wurzel ein kleines Stück nehmen und langsam und gründlich im Mund zerkauen. Danach wieder ausspucken. Diese Maßnahme ist vor allem dann angesagt, wenn uns ein Heißhunger nach Süßem oder einer deftigen Fleischspeise überkommt. Die Inhaltsstoffe des Kalmus, die sich beim Kauen mit dem Speichel vermischen, unterstützen zudem eine gute Verdauung und die Tätigkeit der Bauchspeicheldrüse. www.kraeuterpfarrer.at Kalmus © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

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