Gut für Leib und Seele

3. November 2022
Die Wegwarte erkennen und nutzen Tag für Tag begleiten uns in dieser Kolumne die wertvollen Kräuter. Sie sind die großen Geschenke an uns Menschen, die der Schöpfer Jahr um Jahr neu wachsen und gedeihen lässt. Die zahlreichen Pflanzen stehen das ganze Leben zur Seite. Ganz wichtig ist es für wohl alle, dass sie die einzelnen botanischen Arten und Gattungen erkennen und unterscheiden können. Heute würde der begnadete Maler Adolf Blaim (+ 2004) seinen 80. Geburtstag feiern. Aus seiner Hand stammen all die vielen schönen Bilder der Kräuter, die dem Geschriebenen meinerseits sozusagen ein Gesicht verleihen. Somit sind sie nicht bloß ein Schmuck, sondern sie helfen mit, um die Identität und den Charakter eines Gewächses zu vermitteln. Und immer werde ich gefragt, wie denn ein Kraut aussieht. Bei Spaziergängen und Wanderungen wiederum erblicken meine Begleiter eine Pflanze und fragen spontan: Was ist denn das? Nehmen wir konkret die Wegwarte (Cichorium intybus) als Beispiel. Sie ist für mich das beste Sinnbild eines Geschöpfes, das den Menschen nicht allein lässt, wenn er unterwegs ist. Der Korbblütler, der eng mit dem Löwenzahn verwandt ist, siedelt sich am liebsten entlang von Straßen und Wegen an. Selbst das Bankett der Fahrbahnen ist der Wegwarte nicht zu gering, um dort ihre Wurzeln tief in die Erde bzw. in den Schotterboden reichen zu lassen. In der Wurzel bergen sich wertvolle Mineral- und Bitterstoffe sowie Inulin und Harze. Daher ist es angebracht, damit vor allem die Tätigkeit der Leber, der Galle und der Bauchspeicheldrüse zu unterstützen und so für ein besseres Wohlbefinden seiner selbst zu sorgen. Und der Herbst ist die rechte Zeit, um die Wurzel für den Rest des Jahres zu sammeln und einzulagern.   Begleitender Tee  Von der Wurzel der Wegwarte, die getrocknet und zerkleinert vorliegt, 2 Teelöffel voll mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen. Beides zusammen kurz aufkochen. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Diesen Tee zwischendurch am Tag schluckweise trinken, um so die inneren Organe wie Leber und Bauchspeicheldrüse in ihrer wertvollen Funktion zu unterstützen. Am besten 2 Wochen lang praktizieren. www.kraeuterpfarrer.at Wegwarte mit Wurzel © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya