Saison für Blätter

8. Juni 2022
Auch bei den Heidelbeeren Wälder zählen zu den kostbarsten Oasen auf unserem Planeten. Nicht nur, dass sich dort eine Anzahl verschiedenster Tier- und Pflanzenarten im Schutz der Baumkronen etablieren kann, sondern der wirtschaftliche Nutzen des Holzes trägt dazu bei, dass wir Menschen einen Gewinn davon haben. Leider sind viele Waldgebiete nach wie vor bedroht und somit auch alles, was damit in unmittelbarem Zusammenhang steht. Ein Gewächs, das hierzulande unbedingt die Gemeinschaft mit Bäumen benötigt, ist die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus). Sie ist eine Begleiterin der Forste, die dann, wenn es Zeit ist, ihre Früchte zu sammeln, wieder mit Einverständnis der jeweiligen Besitzer aufgesucht werden, um in nicht ganz mühefreier Arbeit gepflückt werden zu können. In der traditionellen Pflanzenmedizin sind es aber ebenso schon seit Langem die Blätter der niederwüchsigen kleinen Sträucher, die von Interesse sind. Darin befinden sich wertvolle Substanzen wie etwa das heilkräftige Myrtillin. Dazu noch Gerbstoffe, Iridoide und Flavonoide. Bevor nun die Kraft der Gewächse dafür benötigt wird, um die Früchte zu ihrer vollen Reife zu bringen, haben die Blätter der Heidelbeeren ihre Saison. Der Monat Juni ist am besten geeignet, um sich der grünen Ware zu bedienen und für den Hausgebrauch damit einzudecken. Gewiss ist es von Vorteil, wenn jemand die europäische Form der Heidelbeere, die den hier im Artikel erscheinenden wissenschaftlichen Namen trägt, im eigenen Garten angesiedelt hat und somit nicht weit zu gehen braucht, um sich erlaubterweise dieser Wuchsteile zu bedienen. Auf jeden Fall ist es gut, sich eine Reserve davon anzulegen und sie im häuslichen Gebrauch zu verwenden. Getrocknete Heidelbeerblätter werden auch im Fachhandel angeboten.   Bestandteil eines Tees Um sich einen Tee zuzubereiten, werden 2 Teelöffel getrocknete Heidelbeerblätter mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Reiner Heidelbeerblätter-Tee kann getrunken werden, wenn die Produktion von Harn gesteigert werden soll. Es kann dies auch eine Unterstützung für den Magen- und Darmtrakt darstellen. Getrocknete Heidelbeerblätter können aber ebenso als Bestandteil einer Mischung mit anderen Pflanzen wie etwa Brennnessel, Löwenzahn und Schafgarbe herangezogen werden. www.kraeuterpfarrer.at Heidelbeerstaude mit Früchten (Vaccinium myrtillus) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya