Nachsorge für Wunden

21. Mai 2022
Haselnussblätter aufgießen Bei einer Kräuterwanderung durch die frühsommerliche Landschaft kommt das Auge voll auf seine Rechnung. Das frische Grün der Kornfelder, das sich mit einem satten Gelb der Breiten abwechselt, auf denen der Raps blüht, verkörpert Hoffnung und Erhabenheit zugleich. Manche Bäume wie etwa die Kastanien mehren diese Pracht noch zusätzlich. Und das Blätterdach der großen Bäume rundet das Ganze ab. Da kann es schon vorkommen, dass so manches ins Hintertreffen gelangt wie etwa die Gemeine Hasel (Corylus avellana). In der Regel sorgt dieser Strauch selbst für sein Fortkommen und nimmt höchstens Vögel und Eichkätzchen zu Hilfe, um sich in Wäldern und an Feldrändern auszubreiten. Hoffentlich fällt heuer im Herbst wieder eine Menge an Nüssen von der Hasel ab, die als kraftspendendes Futter zur Verfügung stehen kann. Doch bis dahin dauert es noch. Nun sind auf den Zweigen dieser Pflanze allerdings die Blätter schon voll ausgebildet. Sie beinhalten neben Gerbstoffen und Kieselsäure auch eine Reihe an Phenolen. Dies kann nutzbringend für die eigene Gesundheit wahrgenommen und zum Einsatz gebracht werden. Nach einer Verletzung etwa muss eine Wunde gut umsorgt werden, damit der Heilungsprozess voranschreiten kann. Ebenso braucht es ein besonderes Augenmerk, wenn sich ein Geschwür unter der Haut bildet. Ganz klar, dass hierbei eine fachkundige Diagnose und eine daraus folgende Therapie durch die ärztlich-medizinische Kompetenz nötig ist. Im Anschluss daran ist es jedoch auch möglich, mit der Kraft der Natur eine Hilfe zur Verfügung zu stellen.   Kompressen mit Blättertee 2 Teelöffel voll getrocknete und zerkleinerte Blätter des Haselstrauches mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Eine Kompresse damit tränken und auf eine bereits geschlossene Wunde bzw. ein Geschwür unter der Haut auflegen und fixieren, um so den zu Ende gehenden Heilungsprozess zu unterstützen. Es ist aber unbedingt zu meiden, eine derartige Kompresse an einer offenen Wunde oder einem noch nässenden Geschwür anzubringen! www.kraeuterpfarrer.at   Haselnusszweig mit Blüten und Früchten (Corylus avellana) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya