Für die kalte Jahreszeit

10. November 2021
Wacholderbeeren aufgießen Das Unscheinbare tritt oft in den Hintergrund. Das trifft auf Menschen genauso zu wie auf Sachverhalte und darüber hinaus auf Pflanzen. So schauen wir gerne auf Gewächse mit prächtigen Blüten oder mit einem stattlichen Wuchs. Doch zahlt es sich auf jeden Fall aus, auch an den kleinen Dingen des Lebens nicht ungeachtet vorbeizugehen. Dazu zählen sicher ebenso die Früchte auf dem Gemeinen Wacholder (Juniperus communis). Dieses Zypressengewächs ist ein Bewohner von Heidelandschaften und kommt auch in lichten Föhrenwäldern vor. Im Garten meines Elternhauses steht bis heute ein altes und großes Exemplar des Nadelgehölzes. Dieses bietet vor allem den Singvögeln eine sichere Zuflucht, wenn der Sperber ab und an seine Beutetour durch die Siedlung zieht. Die Beeren des Wacholders, die in Wahrheit Zapfen sind, besitzen einen Mantel aus Fruchtfleisch, in dem ätherische Öle, Flavonoide und Gerbstoffe eingelagert sind. Erst wenn die Beeren eine stahlblaue Farbe annehmen, ist es ratsam, sie zu ernten und zu trocknen. Dann können sie als Gewürz mithelfen, um so manchen Speisen einen feinen Geschmack zu verleihen. In der praktizierten Naturheilkunde weiß man ebenso um den immunstärkenden Effekt, der mit den Früchten des Wacholders in Verbindung steht. Es lässt sich sogar ein Tee mit diesen Gaben aus Feld und Flur aufgießen. Gerade dann, wenn Erkältungskrankheiten wieder verstärkt im Vormarsch sind, ist es klug, etwas Vorbeugendes zu unternehmen.   Aufguss mit Wacholder  5 g getrocknete und leicht gequetschte Wacholderbeeren mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und den Tee mit etwas Bienenhonig süßen. 3 Wochen hindurch täglich 1 Tasse davon in der Früh schluckweise trinken. Diese Maßnahme kann mithelfen, um die Abwehrkräfte des Körpers zu unterstützen. Dies sollte aber nur praktiziert werden, wenn die Nieren völlig intakt und gesund sind. Wacholderbeeren können nämlich gerade diese Organe reizen. www.kraeuterpfarrer.at Wacholderzweig mit Beeren (Juniperus communis) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya