Zur Stärkung der Haut
4. Oktober 2021 Die Wilde Karde und ihre Wurzel
Ab und zu scheint es mir, dass bestimmte Pflanzen ganz willkürlich wachsen. Sie sind in einem Jahr sehr zahlreich anzutreffen, um im darauffolgenden fast gänzlich von der Bildfläche zu verschwinden. Oder sie wechseln ganz einfach ihren Standort. Ich meine, dass dies wiederum auf die Wilde Karde (Dipsacus fullonum) zutrifft. Viele kennen dieses Gewächs bloß vom Sehen und meinen, es den Disteln zurechnen zu müssen. Das liegt wohl an seinen vielen Stacheln, die sich sowohl auf den Stängeln als auch auf der Rückseite der Blätter und auf den Hüllblättern der Blütenstände befinden. Botanisch gesehen bilden die Kardengewächse jedoch eine eigene Artengruppe. In der Naturheilkunde spielt vor allem die Wurzel des wehrhaften Heilkrautes eine helfende Rolle. Sie enthält neben Glykosiden auch Terpene und Saponine. Die Erfahrungsgeschichte der Verwendung der Wilden Karde zeigt uns auf, dass vor allem Probleme auf der Haut seit langer Zeit mit diesem Heilkraut begleitet wurden. Ich möchte hier nur die unangenehmen Symptome ansprechen, die sich beim Auftreten von Akne und Ekzemen einstellen können. Da ist es dann gut, um die Kraft der Natur zu wissen, die sich eben auch in der Kardenwurzel zeigen kann. Jetzt im Herbst ist ohnehin eine gute Zeit, um sich wieder auf die Suche nach den wertvollen unterirdischen Wuchsteilen verschiedenster Pflanzen zu begeben, um dabei auch bei der Karde zu landen. Nach dem Ausgraben der Wurzeln werden diese säuberlich gereinigt und danach zum Trocknen aufgelegt. Ganz gut ist es zudem, mit künstlicher Wärme etwa im Backrohr bei 50 °C nachzuhelfen, damit sich kein schädlicher Schimmel auf der Droge festsetzt. Zugunsten der Haut lässt sich dann ein brauchbarer Tee mit der Kardenwurzel anrichten.
Für Abreibungen
Von der zerkleinerten durchgetrockneten Wurzel der Wilden Karde 2 gehäufte Teelöffel mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen. Kurz aufkochen und ca. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nach dem Abseihen und Auskühlen einen Waschlappen damit tränken, um die Haut abzureiben. Das kann bei Akne und Ekzemen eine stärkende begleitende Maßnahme für die Betroffenen darstellen. www.kraeuterpfarrer.at
Wilde Kare mit Wurzelstock (Dipsacus fullonum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
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