Pflanzliche Kosmetik

2. Oktober 2021
Ansatz mit Kren Der Herbst hat viele Vorteile. So geht es nun noch einmal ans Ernten und ans Ausgraben. Der Boden birgt nämlich ebenso reiche Schätze wie die Äste der Bäume und Sträucher, die nun –  mit Früchten behangen – eine Einladung aussprechen, mit den gesunden Gaben der Natur für den kommenden Winter vorzusorgen. Wie gesagt, meine Intention ist es heute, eine Wurzel neu ins Bewusstsein zu heben, die für gewöhnlich als scharfe Würze ihren Dienst tut, entweder zu Hause oder am Würstelstand in den Städten. Ganz klar, dass es sich dabei um den Kren (Armoracia rusticana) handelt, der außerhalb des österreichischen Staatsgebietes in der Regel als Meerrettich bezeichnet wird. Die Pflanze zählt zu den Kreuzblütengewächsen. Sie kommt in meiner Heimat auch in der freien Natur vor. Die Wurzel des Krens ist reich an Mineralstoffen, Vitaminen und so genannten Senfölglykosiden, die letztlich für deren scharf empfundenen Geschmack verantwortlich zeichnen. So sehr der Meerrettich in geringen Maßen genossen mithelfen kann, einen guten Verdauungsprozess zu fördern und die Immunkraft des Körpers zu steigern, so ist es gleichzeitig auch möglich, ihn zur Pflege der Haut heranzuziehen. Gewiss gilt es hierbei ebenfalls, äußerst sorgsam vorzugehen. Aber wer mit Hausverstand und Kenntnis an die Sache herangeht, wird mit einem Ansatz ohnehin dem Kren die sprichwörtlichen Zähne ziehen und ihn somit gleichsam zum Nutzen der eigenen Haut „zähmen“. Eine fette Gesichtshaut kann nämlich durchaus davon profitieren, wenn sie damit gepflegt wird. Vielleicht hat jemand gerade in diesen Wochen, da die Tage kürzer werden, Zeit und Lust, um sich ein Hausmittel herzustellen.   Essig und Kren  2 Esslöffel voll frisch geriebenen Kren mit 1 Liter Apfelessig übergießen. Danach 8 Tage lang in einem verschlossenen Glasgefäß stehen lassen. Täglich einmal kräftig durchschütteln. Zum Schluss abseihen und den Krenessig abfüllen. Um eine fettige Gesichtshaut zu pflegen, 1 Esslöffel des Ansatzes mit ebenso viel Wasser verdünnen, einen Wattebausch damit tränken und das Gesicht abtupfen. Am besten morgens durchführen. www.kraeuterpfarrer.at Kren oder Meerrettich (Armoracia rusticana) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya