Erkältungen geben Anlass

2. Oktober 2021
Zum Quendel zu greifen Man soll die Feste feiern, wie sie fallen! So klingt es gar oft, wenn jemand an einem bestimmten Tag seinen Geburtstag feiert, ein Jubiläum sich genau während einer laufenden Woche jährt oder ein Erfolg Anlass gibt, den Alltag zu unterbrechen. Umgekehrt ist es ebenso der Fall, dass sich Infekte und Erkrankungen weder an einen Monatskalender noch an ein Wochenende halten. Und mit den sinkenden meteorologischen Temperaturen sind gleichzeitig die Entzündungen der Atemwege wieder im Vormarsch. Daher möchte ich am heutigen Sonntag den Quendel (Thymus serpyllum) aus dem reichen Schatz der Natur herausgreifen. Dieser Lippenblütler hat sich schon immer sehr gut bewährt, wenn es galt, die Erkälteten bei Heiserkeit, Husten und Schnupfen zu begleiten. Grund dafür ist der hohe Gehalt an ätherischen Ölen, Gerbstoffen und Triterpenen, der sich in den Wuchsteilen des wilden Verwandten des Thymians vorfindet. Bei sommerlichen Kräuterwanderungen zählt es zu den angenehmen sinnlichen Erfahrungen, wenn der Duft des Quendelkrautes bereits in dessen Umgebung von der Nase aufgesogen und somit auf diese Weise ausgekostet werden kann. Jetzt aber ist es besser, dieses Aroma von einer aufbereiteten Form des Heilgewächses entgegennehmen zu können. So empfehle ich diesmal, den Quendel aufzugießen. Damit lässt sich gleichsam ein schützendes pflanzliches Schild in Anspruch nehmen, das durchaus imstande ist, gravierendere Folgen eines Infektes der Atemwege gar nicht erst entstehen zu lassen. Das zeigen sehr viele positive Erfahrungsberichte aus der Vergangenheit und der Gegenwart.   Quendel-Tee Um sich auf eine Zeit eines erhöhten Erkältungsrisikos gut vorzubereiten, ist es klug, rechtzeitig und regelmäßig zu einem begleitenden und stärkenden Tee zu greifen. Dafür zuerst mit 1/4 Liter kochendem Wasser 2 Teelöffel voll des getrockneten und zerkleinerten blühenden Quendelkrautes übergießen. 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und nach Belieben mit ein bisschen Honig süßen und einem Schuss frisch gepresstem Zitronensaft ergänzen. Der Tee kann 3 Wochen lang früh und abends schluckweise getrunken werden, wobei jeweils 1 Tasse davon reicht. www.kraeuterpfarrer.at Quendel oder Wilder Thymian (Thymus serpyllum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya