Vorübergehende Pracht

14. April 2021
Schlehdornblüten trocknen Die Zeit ist kostbar. Wir können sie genießen, vergeuden, sie sich sprichwörtlich stehlen und vor allem nutzen. Viele Philosophen und Gelehrte haben sich über die Zeit und ihr fortwährendes Voranschreiten Gedanken gemacht. In der Natur können wir sie daran festmachen, dass sie in einem steten Kreislauf das jeweils Mögliche in Erscheinung treten lässt. Lange wird es nicht mehr dauern, da wird der Schlehdorn (Prunus spinosa) sich in ein strahlend weißes Kleid hüllen und die Feld- und Waldränder in eine Pracht verwandeln, die sich vor einigen Wochen noch nicht hat ausmalen lassen. Unzählige Blüten zieren dann die dornigen Zweige des Rosengewächses, um mithilfe der emsigen Bienen und anderer wertvoller Insekten in weiterer Folge Frucht bringen zu können. So vorübergehend die Phase auch ist, in der sich diese Schönheit des Frühlings präsentiert, so klug ist es, genau dann zuzugreifen und das Verwertbare des Schlehdorns haltbar zu machen. In den Blütenblättern des Gewächses befinden sich vor allem Glykoside und Flavonoide, die man das ganze Jahr über zur Unterstützung des Wohlbefindens in Anspruch nehmen darf. Am einfachsten wird es sein, die Blüten in geduldiger Weise von den wehrhaften Trieben abzuzupfen und sie nach der sorgfältigen Trocknung lichtgeschützt in einem verschlossenen Gefäß aufzubewahren. Insofern ist es dann möglich, vom Schlehdorn etwas zu haben, auch wenn seine hohe Zeit draußen in der Natur längst verstrichen ist. Tee für Darm und Blut Von getrockneten Blüten des Schlehdorns nimmt man 2 Teelöffel voll. Diese Menge übergießt man mit 1/4 Liter siedendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, bevor man den Tee abseiht. Schluckweise trinken, am besten ungesüßt. Das kann eine stuhlfördernde Wirkung mit sich bringen und somit zu einer besseren Reinigung des Darmes beitragen. Das Blut wird zudem in seinem Prozess unterstützt, welcher der Reinigung und Entgiftung des ganzen Organismus dient.  www.kraeuterpfarrer.at Schlehdorn oder Schwarzdorn (Prunus spinosa) mit Blüten und Früchten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya