Stärkendes Gewürz

19. März 2021
Der wertvolle Kümmel Oft richten wir zu sehr den Blick auf das Große, das Mächtige. Gewiss sind wir von ausladenden Dimensionen ganz leicht beeindruckt und wir selbst kommen uns dann klein vor. Doch leitet uns die Weisheit des Lebens an, eher das Kleine und Niedrige zu schätzen. Nicht zuletzt spricht auch die Bibel oft in diesem Sinne. In der Sorge um die eigene Gesundheit bedarf es ebenso der Aufmerksamkeit, die den geringen Dosen und den kleinen Schritten der Vernunft gilt. Und so darf ich heute erneut den Kümmel (Carum carvi) als wirksame Hilfe des Alltags beschreiben. Die Pflanze, worauf die für gewöhnlich häufig verwendeten Früchte – sprich: Samenkörner – heranreifen, zählt zur botanischen Familie der Doldenblütler. Es kommt vor, dass man in den gemäßigten Breiten unserer Heimat, aber auch in den höheren Lagen des Berglandes am Wegrand auf den auch oft als Wiesenkümmel bezeichneten pflanzlichen Freund trifft. Die Kümmelkörner sind seit jeher ein begehrtes Handelsgut. Aus unseren Küchen ist dieses Gewürz genauso wenig wegzudenken wie aus den Backstuben. Kümmel ist reich an ätherischem Öl, das hilfreich auf den Organismus einwirken kann. Im Magen und im Darm sorgt der Kümmel unter anderem dafür, dass Blähungen gemindert werden. Er tut zudem den Atemwegen gut und unterstützt die leibliche Konstitution bei Frauen während der Menstruation. So ist es nur recht und billig, diese Zutat möglichst häufig zum Abschmecken und Würzen ergänzend einzusetzen. Will man die bewährten Effekte vom Kümmel direkt abrufen, so kann dies geschehen, indem man sich einen Tee mit den getrockneten Früchten des Gewächses zubereitet. Aufguss mit Kümmel Von qualitätsvollen Kümmelkörnern stößt man 2 Teelöffel voll in einem ersten Schritt ganz leicht in einem Mörser an. Danach nimmt man die Ware und übergießt diese Menge mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen, ehe man den Aufguss abseiht. Dann den Tee schluckweise trinken. Bei übermäßiger Gasansammlung im Bauch nimmt man 1 Tasse davon unmittelbar nach der Hauptmahlzeit ein. Bei Heiserkeit und erkälteter Lunge kann man dies ebenfalls durchführen, um so die Atemwege zu stärken. www.kraeuterpfarrer.at Kümmel (Carum carvi) ⓒ commons.wikimedia/Jerzy Opioła