Die Mischhaut pflegen

15. Februar 2021
Wacholder steht zur Verfügung Wenn altes Wissen gut überliefert zur Verfügung steht, dann ist es meist recht spannend, sich geistiger Weise auf die Reise zu machen, um so manches zu erkunden. Im Bereich der hier in Europa verorteten traditionellen Medizin bzw. der praktizierten pflanzlichen Heilkunde gibt es immer wieder Neues zu entdecken, das doch altbewährt ist und dennoch weiterhin aktuell. Mithilfe von Wacholder lässt sich nicht nur ein begehrter und zurzeit heiß begehrter Gin brennen, sondern überdies auch noch die Haut pflegen. Im Gemeinen Wacholder (Juniperus communis) begegnet uns ein meist strauchartig wachsendes Heilgewächs, das schon unseren Vorfahren sehr viel wert war. Diese mit spitzen Nadeln bestückte Pflanze gehört bestimmend zu den Heidelandschaften, die gottlob wiederum mehr Beachtung erfahren und nach Möglichkeit auch für die Zukunft erhalten werden. Der Wacholder, der botanisch betrachtet mit den Zypressen verwandt ist, liefert die stahlblau gefärbten Beeren als gut brauchbare Früchte. In ihnen stecken u. a. ätherisches Öl und Gerbstoffe. Das kann man sich für die Pflege der Haut zunutze machen. Es ist doch so, dass man an sich selbst unterschiedliche Zonen wahrnimmt. Es gibt eben neben eher leicht fettenden Partien auch ganz trockene Bereiche. Dabei spricht man von einer so genannten Mischhaut. Aus alten Überlieferungen möchte ich daher heute eine Maßnahme weitergeben, in der die Wacholderbeeren eine wesentliche Rolle spielen. Darüber hinaus ist es auch möglich, die Kraft, die in den Zweigen steckt, mit zu bedenken und ebenfalls aufzubereiten. Wacholderwasser ansetzen 3 Esslöffel voll reifer Wacholderbeeren werden gut zerdrückt und auch noch 3 Esslöffel von frisch abgeschnittenen und zerkleinerten Zweigspitzen des Wacholders hinzugefügt. Mit 1 Liter kaltem Wasser übergießen und genau 1 Tag lang ansetzen. Danach abseihen, den Rückstand extra auspressen und beides zusammengießen. 5 Esslöffel voll hochprozentigen Alkohol einrühren und in Flaschen gefüllt im Kühlen aufbewahren. Um die Haut zu pflegen, kann man damit den gesamten Körper abreiben. Das erfrischt und gleicht eine so genannte Mischhaut aus. www.kraeuterpfarrer.at Wacholderzweig mit Beeren (Juniperus communis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya