Schweißtreibende Blüten

12. Februar 2021
Haselnusskätzchen haben Erntezeit Mit der zur Verfügung stehenden Zeit heißt es gut umzugehen. Schließlich will man nichts versäumen und alles ausnutzen, was gerade ansteht oder sich spontan ergibt. Doch manchmal kann es auch heißen, die rechte Zeit abzuwarten. Das trifft vor allem bei den Pflanzen in freier Natur zu, die sich der Jahreszeit entsprechend entwickeln sollten. Sind die Temperaturen vermehrt über dem Gefrierpunkt, setzen bei den Frühblühern Prozesse ein, die eher erst später stattfinden sollten. Über den Pollenwarndienst weiß man bereits, dass die Haselnussstauden (Corylus avellana) sich darangemacht haben, sich in den Status des Blühens zu begeben. Sie bilden ihre weiblichen und männlichen Blütenteile aus und nehmen einfach den Wind zu Hilfe, der die Bestäubung quasi gratis mitvollzieht. Und die männlichen Kätzchen, die in einer länglichen Form von den Ästen hängen, ziehen sowieso unsere Aufmerksamkeit auf sich, da sie in einem leuchtenden Gelb den Frühling einzuläuten scheinen. In diesen Teilen der Haselnusssträucher steckt aber auch eine Kraft – vor allem Flavonoide und Gerbstoffe –, die man als begleitende Hilfe zum Einsatz bringen kann. In Zeiten der Grippe etwa oder bei schwerwiegenden Erkältungsinfekten ist es ratsam, sich vermehrt im Bettlager dem Schwitzen zu widmen. Das mögen nämlich eingedrungene Keime überhaupt nicht. Dieses Transpirieren kann durchaus eine Unterstützung erfahren, indem man mit einem Kräutertee ganz gezielt nachhilft. Gewiss werden nun viele u. a. an die Lindenblüten denken, die so etwas wie der Klassiker sind, wenn es ums Schwitzen geht. Aber da es nun bald soweit sein wird, dass sich die Haselkätzchen erneut zeigen und zur vollen Größe entfalten, sollten wir diese Zeit nicht achtlos verstreichen lassen, sondern ans Sammeln gehen, um für den Rest des Jahres versorgt zu sein. Unterstützung zum Schwitzen Sobald die Haselsträucher blühen, ist es klug, die männlichen Haselnusskätzchen zu pflücken und sorgsam zu trocknen. Um bei einer Grippe oder bei einem Anmarsch von Erkältungskeimen im Bett besser schwitzen zu können, sollte man mit diesen Kätzchen einen Tee im herkömmlichen Heißaufguss zubereiten. Am besten 3 Tassen pro Tag trinken. Danach gleich ins Bett gehen, sich fest zudecken und den Schweißdrüsen freien Lauf lassen. www.kraeuterpfarrer.at Haselnusszweig mit Blüten und Früchten (Corylus avellana) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya