Natürlicher Kaugummi

30. September 2020
Alantwurzel hilft dem Magen Wie schon des Öfteren erwähnt, ist es ganz gut, ab und zu seine eigenen Sitten und Gebräuche zu überprüfen. Sie sollten ja derart ausgeformt sein, damit man in den Mitmenschen nicht unbeabsichtigt unangenehme Gefühle weckt. Für mich zählt z. B. das Auskosten eines Kaugummis dazu, das für mich nur in der Freizeit wirklich angebracht zu sein scheint. Überall anderswo stört es mich immens, zumal auch kirchliche Feiern davon nicht verschont bleiben. Diesem meinem Empfinden zuwider läuft der heutige konkrete Tipp aus meiner Feder. Er bezieht sich aber auf ein total natürlich wachsendes Produkt, das wir gerade jetzt im Herbst dem Alant (Inula helenium) entnehmen dürfen. Jener Korbblütler findet sich vielerorts in den Gärten, weil das zu einer stattlichen Höhe emporstrebende Gewächs sowohl einen Sichtschutz bietet und zugleich auch ein schmückendes Element innerhalb der grünen Architektur rund um die Häuser abgibt. Die Wurzel ist der für die Naturheilkunde interessanteste Wuchsteil des Alants. Darin finden sich zahlreiche Wirkstoffe, wie das ihn bezeichnende Inulin etwa, aber auch ätherisches Öl, Bitterstoffe, Kampfer, Harz und vieles andere mehr. Die Weisheit unserer Vorfahren bekundet uns heute noch, dass es verschiedenste Arten der Aufbereitung der Alantwurzel gibt. Ein altes Hausmittel rät übrigens dazu, mit dieser Pflanzendroge den Magen zu unterstützen. Dies geschieht auch auf indirektem Wege. Um dies wirkkräftig zu vollziehen, kann man meine eben beschriebene Untugend zur Tugend umformen. Natürlich ist es auch hier angezeigt, sich zu überlegen, wo man eine Anwendung durchführt. Dann habe auch ich selbst nichts dagegen, wenn man eine Wurzel wie einen Kaugummi verwendet. Im privaten Bereich ist dies sicher möglich und sogar angebracht. Wurzel kauen  Um den Magen zu unterstützen, nimmt man ca. 1/2 Stunde vor dem Essen ein Stück von einer getrockneten Alantwurzel in den Mund und kaut sie eine Weile gut durch. So ist es möglich, mithilfe des sich bildenden Speichels die Inhaltsstoffe des Alants in Richtung Magen zu bringen. Den Wurzelteil selbst spuckt man nach einer Weile wiederum aus. Das stellt eine gute begleitende Maßnahme bei Magenproblemen und bei einer schlechten Verdauung dar. www.kraeuterpfarrer.at Alant mit Wurzel und Details (Inula helenium) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya