Auf die Augen schauen

3. September 2020

Mit Fenchel pflegen

Es gehört zum Auf und Ab unserer Existenz, dass wir uns hin und wieder Sorgen machen. Der Mensch oder das Objekt, das auf unserer Stirn so manche Runzeln verursacht, ist uns in diesem Fall einfach nicht egal. Wir schauen eben darauf, wie es Wege gibt, jemandem zu helfen bzw. etwas zum Guten zu wenden. So gesehen, ist es auch möglich, auf unsere Augen zu blicken, obwohl sie selbst dafür da sind, um unseren visuellen Sinn zu entfalten. Machen wir uns also Gedanken, wie wir den Augen etwas Förderliches angedeihen lassen können, ist es sicher gut, den Fenchel (Foeniculum vulgare) dabei nicht außer Acht zu lassen. Dieses zu den Doldenblütlern (Apiaceae) zählende Gewächs ist wohl in jedem gut bestückten Kräutergarten ein fixer Bestandteil der botanischen Kollektion. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Ganz klar, dass man eben den Fenchel gerne als Gewürz benutzt. Das bezieht sich vor allem auf die Verwendung der Samenkörner. Aber es gibt darüber hinaus noch eine Zuchtform, wo man sich mehr auf den Wuchs fleischiger Blätter konzentriert, damit man das Grün zur Verfügung hat. Die knollenartige Blattrosette eignet sich in diesem Fall vor allem als Zuspeise oder fein aufgeschnitten als erfrischender Salat. Aber kehren wir zurück zu den Früchten des zartblättrigen Heilkrautes. Sie enthalten wertvolle ätherische Öle und haben daher so manchen Vorteil sowohl für unsere Verdauung als auch für unsere Augen. Letztere können ja gerade im Sommer recht angeschlagen sein, weil es die Klimaanlagen in den Fahrzeugen und im Innenbereich der Wohnhäuser sowie der Hotels oft „gar zu gut meinen“ und das Ihre dazu beitragen, dass unsere Sehorgane zu tränen beginnen oder sich in weiterer Folge sogar entzünden. Da ist es sicher nicht schlecht, sich des Fenchels zu besinnen. Von ihm geht eine beruhigende und lindernde Wirkung aus.

Tee für Magen und Augen

Von in einem Mörser zuvor leicht angestoßenen Fenchelsamen nimmt man 2 volle Esslöffel und übergießt sie mit 1/2 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann absehen. 1/4 Liter trinkt man davon schluckweise. Den Rest verdünnt man mit ebenso viel abgekochtem Wasser und badet die Augen lauwarm damit. Oder man legt einen Wattebauschen, den man mit dem verdünnten Aufguss tränkt, auf die geschlossenen Augen. Danach die Augen äußerlich gut abtrocknen. Anschließend eine Ruhephase einlegen. Am besten abends durchführen, um entzündete und gereizte Augen wieder einer Besserung zuzuführen. www.kraeuterpfarrer.at Apfelzweig und aufgeschnittener Apfel (Malus domesticus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya