Reinigung von innen heraus

2. September 2020

Die Eberraute ansetzen

Die Traditionelle Medizin des Fernen sowie des uns zu Füßen liegenden Europas haben mehr Gemeinsames als wie wir oft meinen. Eine der Empfehlungen, die wir hüben und drüben gleichermaßen vernehmen, ist jene, sich vor der Verwendung von Kräutern mit Bitterstoffen nicht zu scheuen. Das kann durchaus auch in der Weise passieren, dass wir dem zum Beispiel durch das Essen von dementsprechenden Salatsorten nachkommen. In unseren Gärten finden wir übrigens des Öfteren den Wermut, der hierzulande der Pflege des Menschen bedarf und nur selten verwildert. Ein ihm verwandtes Gewächs ist die Eberraute (Artemisia abrotanum). Sie ist eine Variation des Wermuts und hat ihre ursprüngliche Heimat in den Urlaubsländern wie Kroatien oder Bosnien und Herzegowina. Botanisch zählt dieses Kraut zu den Korbblütlern wie eben auch der Echte Wermut oder der bei uns heimische Beifuß. Irgendwo fühlt man sich bei der Eberraute aber auch an Zitronen erinnert, da die oberirdischen Pflanzenteile einen sehr erfrischenden Duft verströmen. Dafür verantwortlich zeichnen die ätherischen Öle, die in diesem Heilkraut vorhanden sind. Weiters zählen noch Bitter- und Gerbstoffe zu den markanten geschmacklichen Inhalten des einst sehr häufig verwendeten Gewürzes. Diesen Umstand kann man sich zunutze machen, wenn man an heißen Tagen nach einem durststillenden Getränk Ausschau hält, das gleichzeitig die Reinigung des Körpers von innen heraus unterstützt. Und das ist ganz leicht konkret umzusetzen.

Eberrauten-Wasser

Von frischem zerkleinerten Blättern der Eberraute nimmt man 1 Esslöffel voll und setzt diese über Nacht in 1 Liter kaltem reinen Trinkwasser an. Am nächsten Tag abseihen und in einen Krug füllen, den man zur Sicherheit abdeckt. Über den Tag verteilt öfters ein Glas davon trinken. Das bewährt sich u. a. bei Verdauungsstörungen, aber auch bei Blähungen und Appetitlosigkeit. Hat zudem eine harntreibende Wirkung. www.kraeuterpfarrer.at Eberraute (Artemisia abrotanum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya