Appetitanregendes Grün

10. August 2020

Blätter der Goldmelisse

Natur im Garten – so nennt sich eine segensreiche Initiative im Land Niederösterreich, die sich nun schon seit geraumer Zeit für eine Weise der Gartengestaltung und der damit verbundenen Pflege einsetzt, die gänzlich auf schädliche Insektizide und dergleichen verzichtet, ebenso auf die Verwendung von Torf und dazu animieren möchte, sich die Vorteile der grünen Schöpfung zunutze zu machen, um diese durchaus auch auszukosten und zu genießen. Die Goldmelisse (Monarda didyma) zählt wohl zu den präferierten Zierpflanzen, mit der man entweder ganze Beete bestücken oder einfach nur kleinräumig begrenzte Akzente setzen kann. Dieses ursprünglich vom nordamerikanischen Festland stammende Gewächs, das zu den Lippenblütlern zählt, erfreut sich hierzulande schon sehr lange großer Beliebtheit. Die Blüten, die in Übersee übrigens gerne von Kolibris heimgesucht werden, stellen aufgrund ihrer ätherischen Öle und verschiedenen pflanzlichen Säuren eine begehrte Ware dar. Man kann die Blütenblätter abzupfen, trocknen und zu einem Tee aufgießen, der die Nerven beruhigt und auch der Verdauung gut tut. Ich selbst zupfe, sobald ich an den Monarden (andere Bezeichnung für Goldmelisse) eintreffe, gerne ein paar frische Blüten ab und kaue sie dann eine Zeitlang im Mund. Ich empfinde das als eine Art Erfrischung und möchte diesen Rat hiermit gleich mit meinen Lesern teilen. Wenn nun die Hitze regiert, so kann es sein, dass sich das auch auf den Appetit beeinträchtigend auswirkt. Gewiss lässt sich dieser Umstand dazu nutzen, um mit einer sparsameren Nahrungsaufnahme den Zuwachs an Körpergewicht zu zügeln. Dennoch gibt uns die Goldmelisse die Gelegenheit, vor den Mahlzeiten den Magen auf das Essen vorzubereiten und gleichzeitig den Appetit zu steigern. Hierzu sind vor allem die Blätter geeignet.

Blätter kauen

Von der Goldmelisse, die auf einem Beet im Garten steht, lassen sich auf den oberen Teilen der Blühtriebe die Blätter abzupfen. Kaut man diese ein paar Minuten lang im Mund, so nimmt man einerseits ein frisches Aroma entgegen. Gleichzeitig gelingt es damit, eine vorliegende Essunlust zu beseitigen. Dies kann aufgrund einer währenden Krankheit oder einfach wegen der großen vorherrschenden Hitze der Fall sein. Wer Goldmelissenblätter kaut, kann so auf einen alkoholischen Aperitif verzichten und gleichzeitig die Leber schonen. www.kraeuterpfarrer.at Goldmelisse oder Indianernessel (Monarda dydima) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya