Grüne Kraft für den ganzen Körper

17. Juni 2020

Der Spitzwegerich hat’s in sich

Wenn wir nun der Sommersonnenwende zusteuern, so bedeutet das für viele von uns, dass der Sommer endlich da ist. Und damit auch die freie Zeit der Ferien bzw. des Urlaubs. Gewiss stehen diese Phasen der Erholung unter besonderen Vorzeichen, da sich der Arbeitsalltag und der schulische sowie der universitäre Betrieb seit Monaten in einer Ausnahmesituation befanden und sich erst wieder allmählich eine wie auch immer bezeichnete Normalität einzupendeln scheint. Von der nach wie vor währenden Pandemie zeigt sich der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ziemlich unbeeindruckt. Gottlob sind Pflanzen von dieser speziellen Erscheinung der gesundheitlichen Bedrohung ausgenommen, die jedoch uns Menschen umso mehr zu schaffen macht, sobald wir davon direkt betroffen sind. Das Gewächs vom Weg und von der angrenzenden Wiese weiß sich sehr wohl zu behaupten, auch wenn das Erdreich, auf dem es mit Vorliebe zu gedeihen scheint, vom Fahren und Gehen der Vorüberziehenden permanent komprimiert wird. In seinen Blättern speichert der Spitzwegerich viele wertvolle Glykoside, darüber hinaus Schleimstoff, Kieselsäure und auch die adstringierenden Gerbstoffe. In seinen Heilwirkungen erweisen sich Anwendungen mit dem Heilkraut als förderlich für die Atemwege. Aus der lang gehegten Praxis weiß man ebenso um seine entzündungshemmende Kraft im Zusammenhang mit Insektenstichen. Da reicht es oft, ein Blatt des Wegerichs abzuzupfen, ein wenig zu zerdrücken und dann auf die attackierte Stelle aufzulegen, um die Folge des meist schmerzenden Angriffs möglichst gering zu halten. Heute geht es mir aber um den ganzen Leib, der aus verschiedenen Gründen unter dem Gefühl bzw. dem tatsächlichen Vorliegen von Schwäche – etwa nach einer schweren Erkrankung – leiden kann. Dann ist es von Vorteil, den Spitzwegerich bei der Hand zu haben, um mit ihm quasi erneut Aufbauarbeit zu leisten.

Stärkender Tee

Von getrockneten und zerkleinerten Blättern des Spitzwegerichs nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Mit etwas Honig süßen und schluckweise trinken. Fühlt man sich schwach und matt, so kann dieser Aufguss mithelfen, dass die ganze Physis wieder gefestigter wird und besser zu Kräften zu kommen vermag. Man sollte bis zu 3 Tassen Spitzwegerich-Tee verteilt über den Tag zu sich nehmen. Hat sich vielfach schon in Phasen der Rekonvaleszenz bewährt. www.kraeuterpfarrer.at Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya