Gut für Blut und Nerven

18. Juni 2020

Kiefernsprossen als Angebot

Ein Aufatmen geht durch die Natur! Der Regen im Flach- und Hügelland, der sich – abgesehen von manchen Massen im Zuge von Unwettern – als wahrer Segen herausstellt, stillt den Durst des Erdbodens und damit auch von allem, was darauf wächst und gedeiht. Und da haben die vergangenen Tage und Wochen eine Wende herbeigeführt, die bitter notwendig war und ist. Immerhin hatte der Wald bisher vergeblich auf diese Gabe des Himmels gewartet. Bei mir daheim im nordöstlichen Waldviertel kann man neben den vielen dürren Fichten, denen der Borkenkäfer den Garaus gemacht hatte, auch viele abgestorbene Föhren entdecken. Doch die Weiß- oder Rotkiefer (Pinus silvestris), die man in den Forsten vorfindet, sind sehr wertvolle pflanzliche Geschöpfe, die nicht nur dazu dienen, ein entsprechend beliebtes Bau- und Möbelholz zu liefern, sondern auch einen Beitrag zum Erhalt unserer Gesundheit bereitstellen können. Gott sei Dank gibt es gerade bei diesem Nadelbaum kaum Probleme, was die so genannte Naturverjüngung anbelangt. Damit ist gemeint, dass die Föhren mit dementsprechend viel Samen in den Zapfen für reichlich Nachwuchs in ihrer Umgebung sorgen. Und momentan schieben gerade die jungen Triebe der großen und kleinen Individuen so richtig an, weil es ja gilt an Größe zuzulegen und dem Himmel zuzustreben. Die weichen und hellgrünen Kiefernsprossen sind reich an Terpenen, ätherischem Öl, Mineralstoffen, Harzen und Bitterstoffen. Es liegt zwar nahe, dass man mit diesen Gaben der Natur vor allem die Atemwege unterstützen kann. Das ist aber nicht der einzige Vorteil, der in den frischen Trieben der Waldbäume zu finden ist. Wenn, es gilt, das gesamte Wohlbefinden unserer Physis zu festigen bzw. wiederherzustellen, sollte man an den Föhren und ihrem jungen Grün nicht achtlos vorübergehen. Man kann sich dahingehend auch Reserven für den Rest des Jahres anlegen, indem man die Sprossen trocknet.

Tee mit Kieferntrieben

Die frisch ausgetriebenen und weichen Sprossen der Kiefern kann man frisch oder getrocknet dazu verwenden, um sich einen Tee damit aufzugießen. Von den zerkleinerten Pflanzenteilen nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und schluckweise trinken. Jeweils in der Früh und am Abend eine Tasse davon zu sich nehmen. Das hilft mit, den Stoffwechsel anzuregen, die Nerven zu entspannen und das Blut zu reinigen. www.kraeuterpfarrer.at Kiefern- oder Föhrenzweig (Pinus silvestris) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya