Für innen und außen

5. Juni 2020

Heilziest als Unterstützung

Die Vorlieben, die das Wetter betreffen, sind wohl gar nicht so einheitlich, wie wir uns das vielleicht vorstellen. Vor allem dann, wenn die Hitze wieder unerbittlich ihre Herrschaft übernehmen wird, steigt gewiss das Bedürfnis nach einem kühlenden Regen und einem erfrischenden Wind. Unter den Pflanzen gibt es ebenfalls etliche, die geschützte Standorte bevorzugen, die sich etwa in den Flusstälern des Hügellandes finden lassen. Und genau das mag der Heilziest (Betonica officinalis). Da diese Pflanze nicht so bekannt ist, soll sie hier ein wenig beschrieben werden. Der Lippenblütler Heilziest – auch Echte Betonie genannt – ist auf trockenen Wiesen, auf Waldlichtungen und an sonnigen Hängen anzutreffen. Das ausdauernde Kraut wird ca. 50 cm hoch und treibt einen aufrechten, kaum verzweigten und kantigen Stängel, der ganz oben einen ährenartigen lila bis rosa gefärbten Blütenstand trägt. In den Monaten Juli und August kommt er zu seiner vollen Entfaltung. Das ist dann auch die Zeit, in der man das Kraut etwa handbreit über dem Boden abschneidet, zu kleinen Bündeln zusammenbindet und kopfüber an einem luftigen und zugleich schattigen Ort zum Trocknen aufhängt. Sowohl Gerb- als auch Bitterstoffe zeichnen dieses Heilkraut aus. Seit jeher wurde der Heilziest zur Unterstützung der Gesundheit herangezogen. Die Heilwirkung des Ziests kann man derart abschöpfen, indem man das getrocknete Kraut dazu verwendet, einen Tee damit aufzugießen. Dieser eignet sich vor allem als Spül- und Gurgelmittel bei infektiösen Herden im Mund- und Rachenbereich. Zugleich kann er auch mäßig getrunken werden, wenn sich kurzfristig ein lästiger Durchfall einstellt.

Schwellungen und Verletzungen versorgen

Ein einfaches Hausmittel kann man mit dem Heilziest gut zur Anwendung bringen. Es besteht darin, dass man frische Blätter des Gewächses kurz in heißes Wasser taucht und dann herausnimmt. Direkt auf die Stellen legen, die nach einer Verletzung oder einer Prellung angeschwollen sind. Damit fördert man das Abheilen der meist schmerzenden Stellen. Hat gleichzeitig eine lindernde Wirkung. www.kraeuterpfarrer.at Heilziest, Echter oder Betonie (Stachys officinalis oder Betonica officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya