Nahe am Boden und kraftvoll

6. April 2020

Die Vogelmiere steht uns bei

Wie geht es Ihrem Gemüt nach dieser Zeit des angespannten Ausharrens? Noch müssen wir uns gedulden. Unser Herr Bundespräsident hat noch unlängst die Ermutigung zum Durchhalten weitergegeben. Und ich habe die Hoffnung, dass wir miteinander die momentane Krise meistern werden. Dennoch darf auch all das zur Sprache kommen, was die Seele schwer und unsicher macht. Genau dafür möchte ich den Blick auf eine Pflanze lenken, die mit einem Leben am Boden zurechtkommt. Es ist die liebenswerte Vogelmiere (Stellaria media), die oft von uns übersehen wird, obwohl sie in der unmittelbaren Umgebung der Häuser wächst und ihr Auslangen findet. Dieses Heilkraut zählt übrigens zur Familie der Nelkengewächse. Zu den Inhaltsstoffen des Gewächses zählen Schleimstoffe, Cumarine, Flavonoide und sogar Vitamine. Überdies enthält sie eine Reihe an Mineralstoffen. Man findet die Vogelmiere eigentlich das ganze Jahr über in ihrem grünen Kleid, was sie meines Erachtens auch zu einer sehr starken Pflanze macht, deren Kräfte wir desgleichen für unsere Gesundheit abrufen dürfen. In erster Linie verwendet man diese Gabe der Natur, um damit Probleme der Haut zu begleiten. Hier möchte ich nur die Stichworte Ekzeme, Ausschläge und auch die Schuppenflechte erwähnen. Doch darüber hinaus kann sie auch geschwächten und entzündeten Atemwegen einen heilsamen und kräftigenden Dienst erweisen. Wer also einen Garten besitzt, der groß genug ist, kann auf die Suche gehen, ob die Vogelmeire ohnehin präsent ist. Am einfachsten ist es wohl, sich einen Tee damit aufzugießen, der innerlich und äußerlich zur Anwendung gelangen kann.

Tee aus Vogelmiere

Vom frischen blühenden Kraut der Vogelmiere nimmt man, nachdem man die Triebe zerkleinert hat, 2 bis 3 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Den Tee schluckweise bei annehmbarer Trinktemperatur trinken. Das kann man 2-mal pro Tag tun, was sich als unterstützend bei Hautproblemen erweist. Die Anwendung tut ebenfalls gut, wenn die Atemwege angeschlagen sind. www.kraeuterpfarrer.at Vogelmiere (Stellaria media) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya