Hautpflege von innen und außen

7. Februar 2020

Goldrute ist angesagt

Bis zum nächsten Nikolausfest dauert es noch etliche Monate. Der Krampus, der damit in Verbindung stehen könnte, wurde Gott sei Dank weitgehend verbannt. Daher steht uns der Sinn wahrscheinlich eher nach Frühling als nach etwas anderem. Und in pädagogischer Hinsicht dürfen wir eine Rute durchaus als verpönt ansehen. In der Namensgebung der Pflanzen hingegen hat man sich in früheren Zeiten keine derartigen Gedanken gemacht. So hat man eben ein Gewächs, das durchaus eine vielfältige Verwendung seitens der heilpflanzlichen Praxis erfuhr, einfach als Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea) bezeichnet. Diese zählt zu den Korbblütlern und ist in lichten heimischen Wäldern zuhause. Bekannter scheint jedoch eine invasive verwandte Art zu sein, die sich großflächig entlang von Brachflächen und Bahndämmen ausbreiten kann. Hierbei handelt es sich jedoch um die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis), die viel höher wird und an ihren dünneren Blütenrispen leicht erkennbar ist. Wir aber wollen bei dem bleiben, was hierzulande beheimatet ist. Die Gewöhnliche oder Echte Goldrute zeichnet sich durch einen reichen Gehalt an Gerb- und Bitterstoffen aus. Weiters enthält sich noch Inulin und darüber hinaus Saponine. Durch ihren Gebrauch wird die Harnabgabe forciert, was ihr den berechtigten Ruf einbrachte, bei Problemen rund um den Nieren- und Blasenbereich eine nutzbringende Hilfe darzustellen. In diesem Zusammenhang darf man jedoch zusätzlich die Beschaffenheit der Haut ins Auge fassen. Denn je reiner das Blut ist, desto besser geht es auch unserer äußeren Schutzschicht. Wer nun im Hinblick auf die kommenden wärmeren Monate etwas für die naturkonforme Pflege der Haut unternehmen möchte, kann also die Goldrute dafür heranziehen. Es ist möglich dieses Heilkraut auf unterschiedliche Weise aufzubereiten.

Goldrute aufbereiten

Um einen Tee herzustellen, nimmt man 2 Teelöffel getrockneter und zerkleinerter Blütentriebe der Echten Goldrute und überbrüht sie mit 1/4 Liter siedendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. 3 Wochen hindurch 2 Tassen pro Tag trinken. Das unterstützt die Konstitution der Haut von innen heraus. Für Waschungen hingegen nimmt man 30 g Goldrute, leert 1 Liter kaltes Wasser darüber, kocht es kurz auf und lässt noch 15 Minuten ziehen. Abseihen, mit dem lauwarmen Tee die Haut mittels Waschlappen abreiben und an der Luft einziehen lassen. www.kraeuterpfarrer.at Echte Goldrute (Solidago virgaurea) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya