Beeren im Winter

5. Februar 2020

Ebereschen bei Husten und Heiserkeit

Alles, was vom letzten Herbst an den Bäumen übrigblieb, kann noch gebraucht werden. Das betrifft aber keineswegs nur das Obst, das fachgerecht eingelagert wurde, um lange frisch zu bleiben oder diverse Marmeladen. Nein, auch draußen hat die Fülle der Natur dafür gesorgt, den hungrigen Vögeln einen Tisch zu bereiten. Gewiss hat sich in den letzten Jahren für die gefiederten Freunde hinsichtlich ihrer winterlichen Wanderungen aufgrund der klimatisch deutlich milderen Monate etwas geändert. Amseln, verschiedene Drosselarten, Gimpel und die nordischen Seidenschwänze freuen sich dennoch gerade über Ebereschenbeeren (Sorbus aucuparia), die nach wie vor auf den Zweigen hängen. Da ist es logisch, dass der Volksmund diese Früchte als Vogelbeeren bezeichnet hat. Und dann wissen die meisten wohl um den Schnaps, der daraus gebrannt wird und u. a. als Aperitif gereicht werden kann. Darüber hinaus gibt es zudem einen gesundheitsfördernden Nutzen dieser Gaben des heimischen Waldes. Die Beeren enthalten nämlich nicht nur Vitamin C, sondern ebenso Gerbstoffe, Fruchtsäuren, Bitterstoffe und Sorbit. Am besten ist es, wenn man die gut durchgetrockneten Früchte der Eberesche verwendet, die zur Zeit ihrer vollen Reife geerntet und daraufhin gedörrt wurden. So sind sie sehr lange haltbar. Husten und Heiserkeit stellen sich ja leicht ein, wenn das wechselnde nass-kalte Wetter samt Sturm und Wind die „idealen“ Voraussetzungen für Erkältungen liefern. Dann ist es wohl beruhigend, zu wissen, auf welche Weise man sich eine Linderung verschaffen kann. In den Ebereschen und vor allem deren getrockneten Beeren schlummern Kräfte, die man vor allem in dieser Zeit abrufen darf. Diese Droge eignet sich übrigens auch für ein relativ einfach durchzuführendes Aufkochen derselben. Das ergibt nämlich ein zielführendes Hausmittel.

Vogelbeer-Tee zubereiten

Von zur Gänze getrockneten, gut abgerebelten und überdies entstielten Beeren der Eberesche nimmt man 1 Handvoll und übergießt sie in einem geeigneten Topf mit 1 Liter Wasser. Am Herd 1 Stunde lang auf Sparflamme kochen lassen. Abseihen und in eine Thermosflasche füllen. Bei Heiserkeit täglich mehrmals damit kräftig gurgeln. Wer unter einem lästigen Hustenreiz leidet, kann die Abkochung mit 2 Esslöffeln Honig süßen und tagsüber schluckweise zu sich nehmen. www.kraeuterpfarrer.at Eberesche oder Vogelbeere (Sorbus aucuparia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya