Basis für viele Anwendungen

19. Dezember 2019

Die Käsepappel

Fragen wir nach dem Wunderbaren, das wir zum Weihnachtsfest feiern, so antwortet die tradierte Überzeugung des christlichen Glaubens mit der Menschwerdung Gottes. Der Schöpfer der Welt wird ganz klein und in Jesus nimmt er die Natur irdischer Schöpfung an. So ist es nur folgerichtig, dass auch wir uns ermutigen lassen, uns selbst wieder anzunehmen, wie wir sind. Ein Gewächs, das in seiner Gestalt sozusagen am Boden bleibt, ist die Käsepappel (Malvus neglecta), die auch Wegmalve genannt wird. Immer wieder begegne ich Zeitgenossen, die mir sehr viele schöne Erfahrungen schildern, die sie oder ihre Eltern und Großeltern mit diesem heute oft unterschätzten Heilkraut gemacht haben. Genau diesen Faden möchte ich daher heute wieder aufgreifen, da es der Christnacht entgegengeht. Die Käsepapel enthält als Malvengewächs sehr viele pflanzliche Schleimstoffe, Flavonoide und vieles andere mehr. Wenn sie sich im Sommer zu ihrer vollen Größe entwickelt hat, ist die rechte Zeit, um ihre Blüten und Blätter zu ernten und im Schatten am besten an einer zugigen Stelle zu trocknen. Es ist gut, wenn man dann einen Vorrat der Droge zur Verfügung hat, der über Monate hinweg genutzt werden kann. Am besten und gleichzeitig am einfachsten ist es, einen Tee damit zuzubereiten, der auf ganz unterschiedliche Weise genutzt werden kann. Das geht z. B. als Gurgelwasser, wenn der Hals oder der Rachen entzündet ist. Bei Nagelbettentzündungen, Wunden und Geschwüren ist der Ansatz als Waschung durchaus gut, ebenso bei Hämorrhoiden. Leidet man vorübergehend an inneren Krämpfen, ist es naheliegend, Käsepappeltee als Badezusatz zu verwenden. Die Liste lässt sich noch fortsetzen mit Katarrhen und Verschleimung der Atemwege bis hin zu Magengeschwüren und Durchfall, wobei man dann den Tee logischerweise trinkt. Seine Zubereitung bedarf einer eigenen Methode.

Bei Teebereitung beachten

Die getrockneten und zerkleinerten Blüten und Blätter der Käsepappel dürfen nicht gekocht oder heiß abgebrüht werden. Vielmehr setzt man sie in kaltem Wasser 8 Stunden lang an und seiht danach gleich ab. Für 1/4 Liter nimmt man 2 Teelöffel voll der Kräuterdroge. Erst nach dem Abseihen auf Trinktemperatur erwärmen und dann zu sich nehmen. Oder man bringt den Ansatz für eine äußerliche Anwendung zum Einsatz. Die Käsepappel hat schon sehr vielen Leidenden weitergeholfen. www.kraeuterpfarrer.at Käsepappel (Malva neglecta) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya