Für Magen und Kopf

12. November 2019

Den Kümmel nutzen

Bauchgefühl und rein rationales Denken scheinen einander zu widersprechen. Denn für viele ist offenkundig all das, was man nicht schwarz auf weiß irgendwo ablesen kann, gar nicht existent. Das Leben lehrt einen jedoch oft etwas anderes. Vor allem gibt es immer noch die Möglichkeit, beides miteinander zu verbinden. Das Wort „und“ sollte in vieler Hinsicht nicht unterschätzt werden. Schauen wir bloß auf den Körper, der uns als Person eine konkrete Form verleiht. Dort korrespondiert eigentlich alles miteinander. Im Kümmel (Carum carvi) finden wir übrigens einen brauchbaren Partner, durch dessen konkrete Verwendung wir auf diese Zusammenhänge aufmerksam werden können. Seit jeher schätzt man die Früchte des Doldenblütlers als Gewürz und gleichzeitig auch als Heilmittel. Für gewöhnlich ist der Kümmel eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr entwickelt sich nur eine Blattrosette. Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Kümmelkörner sind ätherisches Öl mit dem Hauptbestandteil Carvon (siehe wissenschaftlicher Name) und darüber hinaus fettes pflanzliches Öl, Eiweißsubstanzen und Gerbstoffe. Gerade bei Blähungen, Magen- und Darmkrämpfen empfiehlt es sich, auf den Kümmel bewusst zurückzugreifen, um den Verdauungstrakt zu beruhigen. Da kann man sich sogar helfen, indem man 1/2 Teelöffel davon einnimmt. Nach dem Essen von fetten und blähenden Speisen ist es überdies klug, sich einen Tee zuzubereiten und schluckweise zu trinken. Den Aufguss kann man sich auch mit Kümmelpulver anrichten, wobei man dann den Absud filtrieren sollte. Vom Bauch geht es aber jetzt zum Kopf. Dort wird manchmal ein leidlicher Umstand besonders spürbar. Die Rede ist von Migräne. Auch hierbei ist es möglich, den Nutzen des Kümmels zum Tragen zu bringen.

Wickel bei Kopfscherzen

Ein entsprechend großes Leinensäckchen füllt man vorerst zur Hälfte mit zerstoßenen Kümmelfrüchten. Dann zubinden und kurz in kochendes Wasser tauchen. Danach erträglich warm mit einer Kopfbinde auf der Stirn befestigen und sich eine Zeit der Ruhe gönnen. Untertags öfter erneuern, um wieder eine Linderung der Beschwerden herbeizuführen. Kümmel (Carum carvi) ⓒ wikimedia.commons/Jerzy Opioła