Hilfe von der Wiese
23. Juni 2019Der Heilziest hat sich bewährt
Je schnelllebiger die Vollzüge des Lebens werden, desto mehr werden wir als Menschen beansprucht. Wer weiß, wie sich die Art, mit der wir uns mithilfe von Autos, Flugzeugen und Hochgeschwindigkeitszügen fortbewegen, einmal im Laufe unserer weiteren Evolution auf die Gesundheit auswirken wird. Das Beständige und alles, was sich schon seit Jahrhunderten, ja Jahrtausenden bewährt hat, gewinnt in diesem Zusammenhang meiner Meinung nach immer mehr an Wert. Im Heilziest (Stachys oder Betonica officinalis) begegnet uns eine Pflanze, die eher zu den vergessenen Kräutern zählt, die einst in großem Maße eine naturheilkundliche Verwendung erfuhren, heute jedoch ins Hintertreffen gelangt zu sein scheinen. Bei den Heilkräuterseminaren, die auch heuer wieder in der ersten Julihälfte in Karlstein zu buchen sind, gehe ich im Zuge der Wanderungen immer gern zu den Wiesen entlang des Thayaflusses, um diese pflanzliche Rarität den Interessierten vor Augen zu führen. Dort kann ich auch seine äußerliche Ähnlichkeit mit dem Blutweiderich demonstrieren und gleichzeitig auf die Unterscheidungsmerkmale hinweisen. Der Heilziest besitzt ein an der Außenseite rundlich gezahntes Blatt, das ganz typisch für ihn ist. Flavonoide, Glykoside, Gerb- und Bitterstoffe zeichnen dieses Betoniengewächs im Hinblick auf die Inhaltsstoffe aus. Man kann sich übrigens den Heilziest durchaus im eigenen Garten ziehen und nimmt dafür die Pflanzen bzw. die Samen aus dem Kräuterfachhandel, um nicht die natürlichen Bestände zu gefährden. Die Blätter des Gewächses werden vor allem im Juni und im Juli geerntet und sorgfältig getrocknet. Man kann sich damit einen Tee aufgießen, der sich seit Langem bewährt hat, insbesondere dann, wenn die Atemwege oder die Blutgefäße einer begleitenden Hilfe bedürfen.Heilziest-Tee
Von den getrockneten und zerkleinerten Blättern des Heilziests nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter siedendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und schluckweise trinken. Dies erweist sich u. a. für Asthmaleidende als unterstützend. Auch bei Beschwerden rund um Krampfadern, die sich in Form von Geschwüren zeigen können, darf man den Aufguss ruhig 3-mal am Tag trinken.
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