Ein Hausmittel zur Beruhigung

7. Mai 2019

Hopfenblüten aufbrühen

Neu entwickelte Technologien und eine stets verbesserte Infrastruktur lassen uns förmlich nicht zur Ruhe kommen. Wir sind einem ständigen Lernprozess ausgesetzt. Denn es gilt: wer nicht bei all dem dranbleibt, zählt bald zu den Verlierern der gegenwärtigen Lebenswirklichkeit. Umso mehr erstaunt es, dass gerade jetzt ebenso das Althergebrachte neu entdeckt und geachtet wird. Die Schätze der Natur sind meiner Meinung nach aktueller denn je. Dazu zählt sicher auch der Hopfen (Humulus lupulus). Mit diesem Heilkraut möchte ich weniger auf die Braukunst des Bieres abzielen als vielmehr auf die Pflege und den Erhalt der Gesundheit. Leib und Seele bilden eine Einheit, die wir nur allzu oft auseinanderklauben und versuchen, sie zu trennen. Doch wenn wir unsere Verfasstheit etwas genauer beobachten, dann werden wir immer mehr draufkommen, dass dies nicht zielführend ist. Auf eine nervliche Schwäche reagiert z. B. nicht nur das Herz oder die Atmung, sondern sehr oft auch die Verdauung. Die zwei Hopfenbittersäuren Humulon und Lupulon, die sich sehr einfach vom wissenschaftlichen Namen des rankenden Hanfgewächses herleiten lassen und zu den wichtigsten Inhaltsstoffen der Pflanze zählen, wirken sich sowohl beruhigend als auch zusammenziehend, harntreibend und magenstärkend auf unsere Physis aus. Wenn es daher gilt, einen nervlich bedingten Erregungszustand in den Griff zu bekommen, eine Phase mit schlechtem Schlafvermögen, Blasenbeschwerden oder Leiden aufgrund starker Harnsäureablagerungen zu begleiten, so ist es angezeigt, das Bewährte zum Einsatz zu bringen und zumindest auszuprobieren, wie weit die pflanzliche Natur imstande ist, dem eigenen Wohl zu dienen. Im Hopfen finden wir einen guten Beistand aus der Hand des Schöpfers, der uns die Umwelt seit Menschengedenken zu unserem Nutzen übereignet hat.

Ein bewährter Tee

Von den getrockneten und zerkleinerten weiblichen Blütenzapfen des Hopfens nimmt man 2 gehäufte Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter siedendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Als Beruhigungsmittel und zur Stärkung des Appetits trinkt man jeweils in der Früh und am Abend 1 Tasse davon. Zur Schlafförderung kann man zusätzlich auch 1 Schale voll 1/2 Stunde vor dem Zubettgehen zu sich nehmen. Hopfen (Humulus lupulus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya