Blüten und Honig

8. Mai 2019

Bald blühen die Heckenrosen

Im Zusammenhang mit dieser Kolumne werden sehr viele überlieferte Hausmittel beschrieben, die dazu dienen, uns in rein körperlich und zugleich auch seelisch gesundheitlichen Anliegen zu begleiten und zu stärken. Aber es handelt sich dabei doch in den überwiegenden Fällen eigentlich um die Gaben der Natur, die man liebevoll betrachtet, beobachtet und die folgerichtigen Schlüsse daraus zieht. Von vielen Pflanzen kann man oft mehr verwenden als bloß die Blätter und die Wurzeln. Schauen wir uns daher die Wildrosen einmal näher an. Es handelt sich dabei exakter bezeichnet um die so genannte Hundsrose (Rosa canina), die für gewöhnlich viele Feldwege und Raine einsäumt und genauso an naturbelassenen Waldrändern zu finden ist. Heutzutage muss man wohl schon um den Erhalt derartiger Rückzugsgebiete für viele bedrohte Tier- und Insektenarten kämpfen. Sobald das Blätterkleid der Hundsrosen voll ausgebildet ist, beginnen sie ihre herrlichen Blüten auszubilden und zu öffnen. Das ist dann auch die rechte Zeit, um sich der Blütenblätter zu bedienen, die uns gut anstehen. Seit Generationen hat man die Kronblätter der wilden Rosenblüten abgezupft und sie in den bäuerlichen Haushalten in Form eines Aufgusses eingesetzt, um die leicht abführende Wirkung, den harntreibenden Effekt und auch die entkrampfenden Vorzüge bei entsprechendem Bedarf zu nutzen. Letzteres kann sich übrigens auch bei Kopfschmerzen bis heute bewähren. Aber vergessen wir nicht auf das Herz und die Nerven, die wohl viel häufiger einer Unterstützung bedürfen als wir meinen. Und so ist es nur recht und gut, solange die Hundsrosen blühen, dieses Anliegen ins Auge zu fassen. Auch hierbei kann sich ein Tee als eine Weise herausstellen, die man leicht in die Praxis umsetzen und somit die Pflege des Wohlbefindens konkretisieren kann.

Tee aus Blütenblättern

Von den Hundsrosen sollte man jetzt im Frühjahr die Blütenblätter der geöffneten Blüten pflücken und im Schatten gründlich trocknen. 2 Teelöffel davon übergießt man mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Jeweils morgens und abends eine Tasse davon schluckweise trinken. Um Herz und Nerven zu stärken, ist es ratsam, den Aufguss zusätzlich mit etwas Honig zu süßen, sofern nicht eine vorliegende Diabetes dagegen spricht. Heckenrose oder Hundsrose (Rosa canina) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya