Praktisches in der Küche

6. Mai 2019

Petersiliengrün erfrischt

Oft wird unterschieden zwischen Haupt- und Nebensache. Auch beim Theater und im Film gibt es Darsteller mit einer tragenden Rolle und dann wiederum jene, die den Hintergrund ergänzend bespielen. Beim Essen dürfen wir erkennen, dass diese Kategorien sich eher ambivalent verhalten, weil in vielen Fällen die Gewürze und Beiwerke gerade am Gaumen ganz groß herauskommen. In der Petersilie (Petroselinum hortense) finden wir ein gutes Beispiel dafür. Wenn heute die Pflanze aus den Gärten kaum mehr wegzudenken ist, so sollten wir aber nicht vergessen, dass auch dieser Doldenblütler eine Geschichte der Ausbreitung und der damit verbundenen Verwendung hinter sich hat. Man geht davon aus, die ursprüngliche Heimat im an das Mittelmeer angrenzenden nordafrikanischen Raum und im Nahen Osten lokalisieren zu können. Bei uns jedoch kommt die Petersilie praktisch nur auf von Menschenhand kultivierten und gepflegten Böden vor. Mit dem eben noch angesprochenen Gaumen können wir den guten Geschmack, der im Grün der Pflanze gespeichert ist, durchaus von anderen Zutaten am Teller unterscheiden. Die Wurzel der Petersilie dient als Suppengemüse. Der Wohlgeschmack, der diesem Beiwerk entströmt, passt sehr gut zu Kartoffeln und zu Fleischgerichten. Es sind in den Blättern des Gemüses nicht bloß ätherische Öle enthalten, sondern es stecken darüber hinaus auch Vitamine drinnen. Letzteres gilt übrigens für sehr viele grüne Kräuter, denen wir das oft gar nicht zutrauen. Generell können wir feststellen, dass in der Petersilie harntreibende, appetitanregende und zusätzlich noch gemütserhellende Eigenschaften vorhanden sind, die wir dann und wann einmal abrufen dürfen, um die eigene Gesundheit zu fördern. Einen Tipp möchte ich heute geben, der die Erfrischung des Atems als Ziel hat.

Für einen guten Atem

Das Problem kennen wohl alle: nach dem Genuss von Zwiebeln oder Knoblauch ist unser Atem von einem bestimmten Geruch geprägt, der von anderen als unangenehm empfunden werden kann. Um dem beikommen zu können, sollte man einfach frische Petersilienblätter kauen, so lässt sich der Atem erfrischen. Die Blätter werden anschließend wieder ausgespuckt, damit die Nieren durch deren Verzehr nicht zu sehr gereizt werden. Petersilie (Petroselinum hortense) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya