Erleichterung und Hilfe

27. Februar 2019

Weidenrinde ernten und nutzen

Die Zeit schreitet voran. Alles steht im stetigen Wandel und nichts Lebendiges verharrt in ein und demselben Stadium. Das sollten wir bedenken, wenn wir meinen, wir könnten das ganze Jahr über die Pflanzen der Natur in gleichem Maße nutzen. In den Bäumen und Sträuchern regt sich nun schon der Saftfluss und alles geht gleichsam in Startposition für die kommende warme Periode. Es gilt Blüten und Blätter austreiben zu lassen und zur Entfaltung zu bringen. Die Weide (Salix) bildet dabei keine Ausnahme. Gerade jetzt, wo das florale Leben meist noch verborgen wiederersteht, birgt sich in den Gewächsen eine besondere Kraft. Und die darf man entdecken und zur Begleitung so mancher Beschwerden heranziehen. Allen Arten der heimischen Weiden ist es eigen, in ihren Wuchsteilen einen Anteil an Salicylsäureverbindungen zu haben. Diese wiederum können mitwirken, dass sich in unserem Körper eine Entspannung einstellt und zusätzlich auch Schmerzen gelindert werden. Mit derartigen Leiden muss man sich nicht nur auseinandersetzen, wenn man z. B. Kopfweh hat. Bei Rheumatismus, insbesondere bei Gelenksrheumatismus, wissen die Betroffenen sehr wohl, was man dabei zu erdulden hat. Um hierein ein wenig Erleichterung zu erhalten, kann es sinnvoll sein, die Wirkung der Weidenrinde entgegenzunehmen. Um diese zu ernten, kann man gegenwärtig darangehen, von fingerdicken Ästen der Weiden die Rinde in Streifen abzuziehen und im Warmen gründlich zu trocknen. Danach so aufbewahren, dass die Ware nicht feucht und schimmelig wird. Bei Bedarf darauf zurückgreifen und aufbereiten.

Tee aus Weidenrinde

3 Teelöffel getrockneter und zusätzlich zerkleinerter Weidenrinde werden in 1/2 Liter kaltem Wasser über Nacht angesetzt. Morgens kurz aufkochen und danach bald abseihen. Den Tag über trinkt man schluckweise den Tee. Das kann sich erleichternd auf Rheumabeschwerden auswirken. Übrigens gilt dieser Trank auch als fiebersenkend und schweißtreibend. Weidenzweige (Salix) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya