Zur Unterstützung der Galle

25. Februar 2019

Tausendguldenkraut und Bier

Es ist Fasching und der Frühling hält laut Wetterprognosen bald Einzug. Das heißt, dass es durchaus angebracht ist sich heiter und positiv zu stimmen. Ein wenig ausgelassen zu sein und da und dort ein paar frohe Stunden zu verbringen, ist dann sicher nicht falsch. Daher will ich nicht zu sehr den moralischen Zeigefinger Richtung Maßhalten oder Diätkost erheben. Dennoch möchte ich darauf verweisen, was dazu beitragen kann, die Stimmung auch mithilfe der Kräuter zu heben und die Verdauung funktionstüchtig zu halten. Im Tausendguldenkraut (Centaurium erythraea) finden wir ein Heilgewächs vor, das für sich allein schon einen wertvollen Mosaikstein innerhalb der Vielfalt der heimischen Flora darstellt. Dort, wo man es während des Sommers entdeckt, sollte man wie vor einem Holunderstrauch nach alter Sitte den Hut ziehen und am besten auf den Knien dem Herrgott danken, dass diese Art noch existiert. Das Tausendguldenkraut, das übrigens zur Familie der Enziangewächse gehört, ist deswegen so kostbar, weil es zu den bittersten Heildrogen zählt, die schon unsere Vorfahren auf verschiedenste Weise genutzt haben. Das Sprichwort „Bitter macht lustig“ hat seinen reellen Hintergrund in der Unterstützung der Funktion der Leber und der mit ihr zusammenhängenden Gallenblase und somit in einer besseren Verdauung bzw. effizienteren Entgiftung des Körpers. In weiterer Folge lebt das Gemüt auf, weil sich die Physis befreiter und leichter fühlt. Nun ist es verständlicher Weise nicht jedermanns Sache, sich mit Bitternis am Gaumen auseinanderzusetzen. Aber es gibt auch hier Vorgehensweisen, die man anlässlich des Karnevals mit ein wenig Schmunzeln goutieren kann. Selbst das Bier lässt sich dafür verwenden, um eine heilende Wirkung abzurufen. Aber eben alles zu seiner Zeit! Und das mit Maß und Ziel!

Ansatz in Bier

Vom getrockneten und zerkleinerten blühenden Tausendguldenkraut nimmt man bloß 1 Teelöffel voll und setzt diese Menge in 1/2 Liter Bier zugedeckt über Nacht an. Am nächsten Morgen abdecken und verteilt über den Tag trinken. Das regt die Tätigkeit der Gallenblase an. Übrigens kann man versuchen, den Ansatz auch mit alkoholfreiem Bier durchzuführen, vor allem dann, wenn für jemandem Alkohol tabu ist. Tausendguldenkraut (Centaurium erythraea) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya