Heilsames für den Mund

Im Kalmus finden

Zu einem wohligen und ansprechenden Ambiente zählen gepflegte Zimmerpflanzen sowohl in den privaten Wohnungen als auch in den Räumlichkeiten verschiedenster Büros und Ämter zu dem gewissen Etwas, das nicht nur das Auge erfreut. Zeit und Aufwand lohnen sich, um eben von liebenswerten Lebewesen grüner Natur auch dann umgeben zu sein, wenn draußen vor den Fenstern die Vegetation zu ruhen scheint. Einige der beliebten Pflanzen haben einen tropischen Ursprung und zählen zur Familie der Aronstabgewächse. Der Kalmus (Acorus calamus) gehört auch in diese Reihe von Gewächsen wie eben z. B. das Fensterblatt oder die Flamingoblumen. Der Kalmus hat eine weite Reise hinter sich. Denn ursprünglich war er auf chinesischem Territorium beheimatet und hat sich über die uralten Handelswege mithilfe des Menschen nach Westen ausgebreitet, bis er schließlich auch in Mitteleuropa landete, wo er bereits im ausgehenden Mittelalter quasi Fuß fassen und sich in der Nähe von Gewässern ansiedeln konnte. Durch seine Anpassungsfähigkeit wurde ihm das möglich. Wir kennen ja mittlerweile auch viele andere Neophyten, die sich nicht immer nur zur Freude der hiesigen Flora und Fauna ihr Heimatrecht verschafft haben, da dies ebenso mit einer überstarken Konkurrenz in Verbindung steht, wo dann der angestammten Vegetation oft das Nachsehen bleibt. Im Kalmus hingegen finden wir durchaus einen wertvollen Schatz. Seine Wurzeln, die das eigentliche verwertbare naturheilkundliche Material darstellen, bergen viele Bitter- und Gerbstoffe in sich, dazu noch einen Anteil an Schleimstoffen. Davor braucht man nicht unbedingt zurückschrecken, sondern es ist im Gegenteil sogar möglich, etwas Gutes damit zu bewirken. Im Mund kann es sehr leicht zu Entzündungen kommen. Das manifestiert sich zumeist auf der sensiblen Zone des Zahnfleisches. Und dann ist es ganz gut, den Kalmus in seiner ihm eigenen Beschaffenheit parat zu haben.

Kaumittel bei Entzündungen

Hat sich das Zahnfleisch entzündet oder stellt man schmerzende Fisteln in der Mundhöhle fest, kann man von der getrockneten Wurzel des Kalmus kleine Stücke hernehmen, um diese für eine Weile gründlich im Mund zu kauen. Die bitteren Inhaltsstoffe, die sich dann aus der Droge lösen, fördern ein Abheilen und gleichzeitiges Stärken der infizierten Bereiche. Kalmuswurzel und Blütenstand (Acorus calamus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

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