Für Galle und Leber

16. August 2018

Wegwarte und andere Kräuter

Fährt man zum ersten Mal eine fremde Stadt an, um diese zu besichtigen, so hält man sich am besten an die Wegweiser, die einem in die Nähe des Zentrums führen. Darauf kann man sich gut verlassen, ohne sogar ein Navigationsgerät benutzen zu müssen. Beschäftigt man sich mit seinem eigenen Körper, so stellt sich gewiss die Frage, was alles zur Mitte unserer inneren Physis dazugehört. Ich meine, dort befinden sich die meisten Drüsen und Organe, die der Verdauung dienen. Die Wegwarte (Cichorium intybus) ist zwar kein Verkehrsschild, wie wir sie an den Straßenrändern finden; sie weist uns dennoch in eine gute Richtung, wenn wir gewillt sind, der Verarbeitung der aufgenommenen Nahrung und der Entgiftung unseres Leibes einen brauchbaren Dienst zu erweisen. Dieser Korbblütler steht nicht umsonst gerne an den Rändern der sommerlichen Fahrrouten und macht durch seine adretten blauen Blüten bis in den Herbst hinein auf sich aufmerksam. Obwohl oft die Wurzel der Wegwarte von naturheilkundlichem Interesse ist, so sind es gerade die Blüten und die Blätter, die während der warmen und oft heißen Monate gesammelt und getrocknet werden können. Übrigens gilt ähnliches für die Blätter der Pfefferminze. Eine ganz wertvolle Hilfe für Galle, Leber und Bauchspeicheldrüse stellt überdies der Löwenzahn dar. Dessen grüne Wuchsteile sammelt man eher schon im Frühjahr, da sich die großgewachsenen Blätter desselben als sehr bitter erweisen. Die Kaninchen kommen mit diesem Umstand wohl besser zurecht als wir Menschen, da sie auch die Pusteblume als schmackhaftes Futter schätzen. Wie auch immer, eine Fürsorge für die innere Mitte des Leibes wirkt sich letztendlich auf die ganze Gesundheit aus.

Mischtee zur Mahlzeit

Aus getrockneten und zerkleinerten Blüten und Blättern der Wegwarte lässt sich ein Tee aufgießen, den man zeitweise zur Unterstützung von Galle und Leber trinken kann. Es ist aber auch möglich, zu gleichen Teilen die getrockneten Blattdrogen von Löwenzahn und Pfefferminze dazuzugeben. Am besten nimmt man den Tee während der Tagesmahlzeiten zu sich. So wird zeitgleich zur Verdauung die Tätigkeit der wichtigen Drüsen neben dem Magen angeregt. Wegwarte, Blütenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya Pfefferminze, Blütenzweiglein ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya Löwenzahnblätter ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya